Wie läuft die allgemeine Untersuchung für Hunde bei felmo ab?
Die Allgemeine Untersuchung bei Hunden besteht aus dem Vorbericht (Anamnese), dem Anschauen des Hundes (Adspektion), dem Abtasten (Palpation) und dem Abhören (Auskultation). Eine gründliche Untersuchung ist wichtig, weil sie der Tierärztin ermöglicht, den Gesundheitszustand des Hundes ganzheitlich zu beurteilen und versteckte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. felmo-Tierärztin Anne Hemmerling erklärt, wie eine allgemeine Untersuchung beim Hund typischerweise abläuft.
Diese Untersuchungen sind in der allgemeinen Untersuchung für Hunde enthalten
1. Anamnese des Hundes (Vorbericht)
Die Anamnese umfasst alle Informationen, die der Tierärztin helfen, den Gesundheitszustand des Hundes richtig einzuschätzen. Dazu gehören:
Allgemeine Tierinformationen
Art und Rasse
Alter
Herkunft (Züchter, Tierschutz, Ausland, privat)
Lebensumstände (Wohnung, Haus, Garten, ländliche Gegend, Stadt)
Ernährung
Futterart (Trockenfutter, Nassfutter, BARF, Spezialdiäten)
Fütterungsmenge und -rhythmus
Appetit- oder Trinkveränderungen
Unverträglichkeiten oder Futterwechsel
Verhalten und Aktivität
Grundverhalten (ruhig, ängstlich, aufgeweckt, territorial)
Verhaltensänderungen
Aktivitätsniveau, Bewegung im Alltag (z. B. Spaziergänge, Hundesport)
Vorerkrankungen und aktuelle Symptome
Frühere Erkrankungen, OPs oder Verletzungen
Aktuelle Symptome (Husten, Erbrechen, Durchfall, Lahmheit, Hautprobleme)
Dauer, Häufigkeit und Entwicklung
Veränderungen im Kot- oder Urinabsatz
Medikamente und Behandlungen
Aktuelle Medikamente
Frühere Therapien
Ergänzungsfuttermittel oder Hausmittel
Impfstatus & Parasitenkontrolle
Letzte Wurmkur
Floh-, Zecken- oder Milbenprophylaxe
Besondere Ereignisse oder Veränderungen
Umzüge oder Veränderungen im Haushalt
Neue Haustiere/Babys
Stressfaktoren
Reisen oder Auslandsaufenthalte
2. Adspektion des Hundes (Ansehen)
Bei der Adspektion beurteilt die Tierärztin den Hund äußerlich und beobachtet sein Verhalten.
Allgemeiner Eindruck und Körperzustand
Wachheit, Aufmerksamkeit, Verhalten
Körperkondition (BCS)
Gangbild und Bewegungsmuster
Haut und Fell
Rötungen, Schuppen, Wunden, Hautausschläge
Haarausfall, glanzloses Fell
Sichtbare Parasiten (Flöhe, Zecken, Haarlinge)
Augen, Ohren, Maul
Augen: Trübungen, Rötungen, Ausfluss
Ohren: Sauberkeit, Entzündungen, Geruch, Rötung
Maul/Zähne: Zahnstein, Entzündungen, Zahnfleischprobleme
Auffälliger Atemgeruch
Bewegungsapparat
Lahmheiten
Fehlstellungen
Einschränkungen der Beweglichkeit
Körperoberfläche
Tumore
Verdickungen
Auffällige Veränderungen des Körperbaus
3. Palpation des Hundes (Abtasten)
Die Tastuntersuchung hilft, versteckte Probleme zu erkennen.
Allgemeiner Eindruck und Haut
Schmerzreaktionen
Verhärtungen, Knoten, Tumore
Hautauffälligkeiten
Lymphknoten
Größe, Form, Konsistenz
Hinweise auf Entzündungen oder Infektionen
Muskeln und Gelenke
Schwellungen oder Entzündungen
Reaktionen bei Druck oder Bewegung
Hinweise auf Verletzungen oder Arthrose
Abdomen (Bauchraum)
Schmerzempfindlichkeit
Verhärtungen oder vergrößerte Organe
Flüssigkeitsansammlungen
Hinweise auf Magen-Darm- oder Organerkrankungen
Brustkorb (Thorax)
Druckschmerz
Schwellungen oder Tumore
Auffälligkeiten im Bereich von Rippen, Lunge oder Herz
Beine und Pfoten
Verletzungen oder Schwellungen
Probleme in Gelenken, Sehnen oder Pfotenballen
Entzündungszeichen oder Wärme
4. Auskultation des Hundes (Abhören)
Mit dem Stethoskop werden die inneren Geräusche überprüft.
Herzgeräusche
Herzfrequenz und Rhythmus
Herzgeräusche oder Arrhythmien
Hinweise auf Herzerkrankungen
Lungen- und Atemgeräusche
Rasseln, Giemen oder verschärfte Atemgeräusche
Hinweise auf Erkrankungen der Atemwege (z. B. Bronchitis, Pneumonie)
Darmgeräusche
Aktivität und Lautstärke
Fehlende oder ungewöhnliche Geräusche
Hinweise auf Verdauungsstörungen
Gefäßgeräusche
Abnormale Strömungsgeräusche
Hinweise auf Gefäßerkrankungen
Warum ist eine allgemeine Untersuchung des Hundes bei jedem Termin wichtig?
Bei einem Hausbesuch kann der Hund in seiner gewohnten Umgebung untersucht werden – das reduziert Stress deutlich und ermöglicht es der Tierärztin, das natürliche Verhalten besser zu beurteilen.
Der Tierarzt kann:
den Allgemeinzustand, die Aktivität und das Fressverhalten genau beobachten,
die Haltungsbedingungen realistisch einschätzen,
individuelle Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge geben – besonders bei Welpen, Senioren oder chronisch kranken Hunden,
und mit dem Besitzer ausführlich über Fragen und Beobachtungen sprechen.
So entsteht ein besonders vollständiges Bild des Gesundheitszustands.
Abrechnung der allgemeinen Untersuchung bei felmo
Die allgemeine Untersuchung ist ein verpflichtender Bestandteil jeder tierärztlichen Konsultation und stellt die Grundlage für jede weitere Diagnostik oder Behandlung dar.
Sie muss gemäß der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) stets separat abgerechnet werden – unabhängig vom Anlass des Termins.
So wird sichergestellt, dass der Hund vollständig und rechtssicher untersucht wird.