5 Fragen an Tierärztin Annette: Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden

Bei der Ernährung eines Hundes mit Schilddrüsenunterfunktion sind verschiedene Faktoren zu beachten. Die Ernährung sollte individuell auf das Tier angepasst werden.

Zu Beginn der Erkrankung können Verhaltensauffälligkeiten wie Interesselosigkeit, Zwangshandlungen, Aufmerksamkeitsdefizite oder Nervosität auftreten. Erst im weiteren Verlauf zeigen sich deutliche, körperliche Symptome und häufig Teilnahmslosigkeit. Bei autoimmuner Thyreoditis fallen häufig sprunghaft wechselndes Verhalten und Aufmerksamkeitsdefizite auf. Damit verbunden treten meist deutliche Schwierigkeiten im Training auf. 

Studien haben gezeigt, das eine Kastration zu einem Abfall der Schilddrüsenhormonkonzentrationen führt. Dies kann zu einer Verstärkung der Symptome einer Hypothyreose führen. Es sollte bei einem Hund mit einer nachgewiesenen Schilddrüsenerkrankung individuell besprochen werden ob eine Kastration notwendig ist.

Ich besitze selber einen Hund mit autoimmuner Thyreoditis. Bis die Diagnose gefunden war hat es lange gedauert. Er konnte sich nicht konzentrieren und hatte starke Stimmungsschwankungen bis hin zu stark aggressivem Verhalten anderen Hunden gegenüber. Die Schilddrüse und ihre Wirkung auf den Organismus ist ein wahnsinnig interessantes Organ und stellt mich immer wieder vor neue Herausforderungen.

Bei der klassischen Hypothyreose geht es den Tieren meist schnell besser. Bei der autoimmunen Erkrankung, vor allem bei jungen Hunden, kommt es meist auch zu Verhaltensproblemen. Da kann man nur sagen: Es dauert! Selbst wenn ein Hund gut eingestellt ist, wird gerade ein solcher Hund immer etwas Besonderes sein. Mit einer guten Diagnostik und der richtigen medikamentösen Einstellung können erkrankte Hunde aber ein ganz normales und glückliches Leben führen.