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Fellwechsel beim Hund: Darauf solltest du achten, mit Tipps von einer Tierärztin

Der Fellwechsel des Hundes ist ein regelmäßiger und natürlicher Vorgang. Hier erfährst du, von unserer Tierärztin Ann-Kathrin, wie du deinem Hund in dieser Zeit helfen kannst, wann er vorkommt und ab wann es gefährlich sein kann.

Fellwechsel beim Hund, was ist das eigentlich?

Ein Husky liegt gut gebürstet auf Fliesen und vor Ihm ein Berg Haare sowie eine Hundebürste

Eine regelmäßige Pflege und Bürsten des Fells kann dabei helfen, abgestorbene Haare zu entfernen und das Fell deines Hundes gesund und glänzend zu halten.

Der Fellwechsel, besonders bei Hunden mit sog. Double Coat (also Fell, das aus Deckhaar und Unterwolle besteht) kann eine Herausforderung darstellen.

Dieses betrifft viele Hunderassen, u.a.:

  • Labrador Retriever

  • Langhaar und Kurzhaar Collie

  • Langhaar und Kurzhaar Schäferhund

  • Spitz und Co.

Im Fellwechsel geht das Fell zum Teil büschelweise aus und man kann ganze Flocken heraus zupfen, bildlich betrachtet wie aus einer Taschentuchpackung.

Es scheint kein Ende in Sicht und du wunderst dich vermutlich, wieso dein Hund immer noch Fell hat, es dürfte doch gar nichts mehr an deinem Hund sein. Überall sind Haare verteilt, es wird zur Belastungsprobe und das nicht nur für den Staubsauger. 

Zum zeitlichen Ablauf, das passiert ungefähr ein bis zweimal im Jahr. Die Hunde ersetzen in dieser Zeit ihr altes Fell durch jahreszeitlich angepasstes Fell. Die üblichen Wechselzeiten sind im Frühjahr und im Herbst, es kann regional variieren. 

Bei deiner Hündin bitte nicht gleich erschrecken

Bei unkastrierten Hündinnen wird der Körper viel durch den Zyklus gesteuert. Sie haben nach der Geburt von Welpen oder nach einer Scheinträchtigkeit häufig einen extremen Fellverlust, der unter Umständen sogar erschreckend und „krank“ wirken kann, es aber nicht ist. 

Das Fell kann sogar richtig schütter werden und von der ehemals buschigen Rute ist nur noch ein Fähnchen übrig. 


Selbst Welpen wechseln im ersten Jahr ihr Fell zum richtigen „Erwachsenenfell“ und alte Hunde bekommen mit der Zeit häufig spärlicheres, stumpferes Fell.

gute Pflege lässt Hundeherzen hoher schlagen

Eine liebevolle Fellpflege fördert die Beziehung zwischen dir und deinem Hund und sorgt für Entlastung bei einem Fellwechsel.

So kannst du deinen Hund im Fellwechsel unterstützen

Du kannst natürlich in erster Linie deinen Hund bürsten. Das sollte bereits ab Welpenalter geübt und positiv verknüpft werden, z.B. durch Leckerchen oder körperlicher Belohnung wie streicheln. 


So kannst du helfen:

  • scheitele das Fell, sodass du wirklich bis auf die Haut kommst: bürste das Fell Scheitel für Scheitel aus (man nennt das „line brushing“). Besonders bei langhaarigen Hunden bürstet man sonst nur das Deckhaar und die Unterwolle verbleibt.

  • sauberes Fell lässt sich leichter bürsten: Es ist ein Mythos, dass Hunde nicht gewaschen werden dürfen. Mit hochwertigen, abgestimmten Pflegeprodukten ist das wirklich kein Problem. Durch das Baden wird Schmutz und Haartalg gelöst, welcher die Haare aneinander hält und so das Ausfallen und Ausbürsten etwas erschwert.

  • Geheimtipp: lass deinen Hund vom Profi (Hundefriseur) behandeln. Dieser kann deinen Hund nicht nur rückenschonend waschen, sondern auch mit einem sog. Blower (ein Hochleistungsföhn) trocknen, dabei fliegt ein Großteil der losen Unterwolle heraus. Mit einer Stunde blowern kannst du ungefähr 8 Stunden bürsten ersetzen. Plus: dein Bad bleibt sauber. 

Beispiele für Kurzhaarige Hunde:

  • Boxer 

  • Dobermann

  • Französische Bulldogge

  • Dalmatiner

kannst du mit einem Gummistriegel „bürsten“. Sie genießen die Massage häufig sehr und du wirst dich wundern, wie viele Haare du herauslösen kannst.

Warum du deinen Hund im Sommer nicht einfach kurz scheren solltest

Bei gesunden Hunden mit normalem Double Coat ist das Abscheren in der Regel nicht nötig und auch nicht angeraten. Hierbei wird das Fell nur gekürzt, die warme Unterwolle bleibt jedoch am Hund und fällt trotzdem nicht ab. Gut ausgekämmt und im besten Fall sogar gewaschen und geföhnt kommt ein Hund gut über den Sommer. 

Schert man zu kurz, riskiert man außerdem einen Sonnenbrand oder, dass stellenweise gar keine Haare mehr nachwachsen (sog. Clipper Alopezie).

Ausgenommen sind:

  • kranke Hunde, die einen gestörten Fellwechsel haben, z. B. durch Morbus Cushing

  • kranke Hunde, die dringend schnelle Erleichterung im Sommer brauchen, sobald die Temperaturen steigen (Hunde mit einer Herzerkrankung, Trachealkollaps, da sie nicht verstärkt hecheln können)

  • Hunde mit übertypisiertem Fell (d.h. wenn sie einfach durch die Züchtung viel zu viel Fell haben)

  • kastrierte Hunde haben in manchen Fällen keinen gut funktionierenden Fellwechsel mehr (das sog. Kastratenfell)

  • ältere Hunde haben oftmals keinen gut funktionierenden Fellwechsel mehr

Und wenn ich gar nichts machen möchte?

In vielen Fällen ist es nicht zwingend nötig, im Fellwechsel einzugreifen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass dein Hund nur gewinnen kann, es gibt viele Vorteile und keine Nachteile. Man erleichtert den Hunden den Sommer, und es ist hygienischer, wenn der Hund im Haus gehalten wird, weil nicht über Wochen alles von Hundehaaren bedeckt ist. Man verhindert zusätzlich Juckreiz durch kitzelnde Haare.


Bürsten stärkt die Bindung, festigt die Beziehung und ist ein gutes Training für den Umgang mit dem Hund. Bei der Fellpflege bemerkst du Veränderungen an deinem Hund (z. B. Ekzeme, wunde Stellen, Schwellungen, Rötungen, Schmerzhaftigkeit) am ehesten. Auch Parasiten, Pilze und bakterielle Infektionen werden so schneller entdeckt.

Ungeziefer und Haarentfernung beim Hund

Beim Bürsten deines Hundes kannst du Verletzungen aufspüren und Mitreisende entfernen.

Für deinen Hund ist es im Sommer besonders wichtig, von seiner Unterwolle befreit zu werden, da einige Rassen dazu neigen, dass diese schnell verfilzt. Diese Verfilzungen können deinem Hund Schmerzen bereiten, indem sie an der Haut ziehen, Feuchtigkeit speichern und ein Nest für Fremdkörper wie Spelzen, Grannen, Dornen und Parasiten bieten. Dies kann wiederum die Bildung von sogenannten Hot Spots begünstigen, was tiefe, häufig eitrige und sehr schmerzhafte Entzündungen der Haut sind, die deinem Hund viel Unbehagen bereiten können. 

Wenn du selbst das Fell deines Hundes nicht pflegen kannst oder möchtest, stelle ihn bitte regelmäßig einem Hundefriseur vor, der diesen Part der Fürsorge für dich und deinen Hund übernimmt.

Kann ich meinen Hund noch anders unterstützen?

Ja, klar.

Das Haar ist aufgebaut aus Keratin (=Eiweiß) und einer schützenden Fettschicht (Lipidschicht). Während des Fellwechsels hat dein Hund also einen erhöhten Bedarf an Eiweiß und Fetten. In dieser Zeit wird im Schnitt fast ⅓ des mit dem Futter zugefügten Eiweißes für den Aufbau von neuem Fell verwendet. Dabei ist es bei langhaarigen Hunden mehr, als bei kurzhaarigen.

Mit hochwertigen Ölen (beispielsweise Leinöl) kannst du dem Fell und der Haut deines Hundes ebenfalls etwas Gutes tun und die Bildung der Lipidschicht unterstützen.

Du kannst deinem Hund mit Nahrungsergänzungsmittel unterstützend zur Seite stehen. 

Eine Auslese ist:

Sie stärken das Haar, lindern Hautbeschwerden und sorgen außerdem für kräftige Krallen.


Wenn das Fell deines Hundes stumpf und glanzlos aussieht, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass du ihn unbedingt durch eine angepasste Ernährung unterstützen solltest.

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Wie viel Fellwechsel ist gesund und ab wann sollte ich einen Tierarzt kontaktieren?

Solange es deinem Hund gut geht, er fit und fröhlich ist, isst, trinkt und spielt, ist alles in Ordnung. Der Fellwechsel sollte deinen Hund nicht krank erscheinen lassen, einschränken oder ausbremsen. Wenn dein Hund matt und schlapp wirkt, er sein Futter verweigert oder er nicht mehr spazieren gehen möchte, sollte sich das unbedingt deine Tierärztin oder dein Tierarzt anschauen. 

In vereinzelten Fällen kommt es vor, dass nicht direkt der Fellwechsel die Schuld daran trägt, sondern eine andere Grunderkrankung vorliegt, die zu Fellproblemen führt.

Ein deutliches Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, ist das Vorhandensein größerer kahler Stellen, an denen man die Haut des Hundes sehen kann. Das Fell sollte auch nicht büschelweise in beiden Schichten (Deckhaar und Unterwolle) ausfallen, sodass nur nackte Haut übrig bleibt. Wenn solche Symptome auftreten, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Hautreizungen, Rötungen, starker Juckreiz oder sogar wunde Stellen sind ebenfalls ein Fall für den Tierarzt.

Bürsten sorgt für Entspannung beim Hund

Eine sorgfältige Fellpflege stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund und sorgt für ein gesundes Fell.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Fellwechsel nicht nur für dich als Halter anstrengend ist, weil du mehr staubsaugen und putzen musst, sondern auch für deinen Hund. Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Handgriffen und angepassten Pflegemaßnahmen kannst du deinen Vierbeiner gut unterstützen und euch beiden die Zeit erleichtern. Indem du ihm hilfst, Hautprobleme und Verfilzungen zu vermeiden, schützt du ihn vor Juckreiz und Unbehagen. Es lohnt sich also, sich um das Fell deines Hundes zu kümmern, um ihn glücklich und gesund zu halten.

Unsere Tierarzt-Autoren möchten dich darauf hinweisen, dass ihre Blogs keine tierärztliche Beratung ersetzen. Trotz aller spannenden Informationen solltest du wichtige gesundheitliche Entscheidungen immer individuell für dein Tier klären und mit deinem Tierarzt absprechen. Wir übernehmen daher auch keine Haftung für etwaige Schäden, die durch die Verwendung der in diesem Blog dargestellten Informationen entstehen. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (2023)

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