Fellwechsel & Pflege bei Katzen: wertvolle Tipps vom Tierarzt
Der Fellwechsel ist ein ganz natürlicher Vorgang. Dabei passt sich die Katze unter anderem an die saisonalen Temperaturschwankungen an. Erfahre, worauf es beim Fellwechsel ankommt, worauf du achten solltest und wie du deine Katze unterstützen kannst.
Katzen putzen sich selbst sehr gründlich. Sie genießen aber auch eine liebevolle Bürstenbehandlung von ihrem Lieblingsmenschen – ein Schlüssel zu optimaler Fellgesundheit.
Wann haben Katzen den Fellwechsel?
Katzen durchlaufen normalerweise zweimal im Jahr einen Fellwechsel.
Im Frühling, typischerweise um März oder April, bereiten sich Katzen auf den wärmeren Sommer vor, indem sie ihr dichtes, schweres Winterfell verlieren. Dieser Fellwechsel wird auch als "Frühlingsmauser" bezeichnet. Sie wechseln zu einem leichteren, dünneren Fell, um sich vor der sommerlichen Hitze zu schützen. Dieser Vorgang kann einige Wochen dauern und dazu führen, dass deine Katze mehr Haare als üblich verliert.
Im Herbst, normalerweise um September oder Oktober, beginnt die "Herbstmauser", in der deine Katze ihr Sommerfell ablegt und gegen ein dichteres, wärmeres Fell für den Winter tauscht.
Unabhängig davon, ob eine Katze drinnen oder draußen lebt, kann regelmäßiges Bürsten während der Mauser helfen, die Menge der Haare zu reduzieren, die im Haus verteilt wird, und kann auch Haarballen bei der Katze verhindern.
So unterstützt du deine Katze beim Fellwechsel
Katzen „bürsten“ sich mit ihrer rauen Zunge quasi selbst. Hierbei nehmen sie jedoch besonders im Fellwechsel auch viele Haare auf, die sie schlucken und zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorwürgen können und sollen. Haarballen (Trichobezoare) genannt.
Um ihnen das Hochwürgen zu erleichtern und einen lebensbedrohlichen Darmverschluss vorzubeugen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten unterstützend zu helfen:
regelmäßig Bürsten z.B. mit einem Doppelkopf Pflegekamm
Katzengras
spezielle Hairball-Paste als Alternative oder Abwechslung für Katzengras
Für welche Art du dich am Ende des Tages entscheidest, kannst und solltest du bei Unsicherheiten mit deinem Tierarzt besprechen.
Für langhaarige Katzen ist eine Bürste mit langen Pins zu empfehlen, während kurzhaarige Katzen mit einem Noppenhandschuh massiert werden können. Du kannst auf deinem eigenen Arm ausprobieren, ob die Pins sich angenehm oder kratzig anfühlen.
Bei Freigängerkatzen können sich in den Verfilzungen Fremdkörper und Parasiten verstecken. Feuchtigkeit kann nicht richtig abtrocknen und es kann u.U. zu Entzündungen und Wunden kommen.
Fellwechsel und langhaarige Katzen
Besonders bei langhaarigen Katzen muss das Thema Fellpflege ernst genommen werden.
Da ihr Fell später einen harten, schmerzhaften Filzpanzer um sie herum bilden kann, wenn es nicht gut gebürstet wird. Das Bürsten entfernt zudem überschüssigen Talg und Verschmutzungen aus dem Fell und fördert die Durchblutung der Haut.
Kleinere Verfilzungen kannst du vorsichtig mit einer Schere (am besten mit abgerundeter Spitze) entfernen. Eine frühzeitige Erkennung und Entfernung der anfänglichen Verfilzungen kann deiner Katze Schmerzen und langfristig Entzündungen ersparen.
Auch beim Fellwechsel hilft eine regelmäßige Pflege, die Bindung zu stärken und Verfilzung sowie Hautkrankheiten vorzubeugen.
Fellwechsel bei alten Katzen: kenne die besonderen Bedürfnisse
Ganz besonders ältere Katzen haben oft spezielle Bedürfnisse beim Fellwechsel. Mit zunehmendem Alter werden sie oft weniger gelenkig und können sich nicht mehr so gut selbst putzen.
Daher ist es wichtig, das Fell beim Fellwechsel regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls einzugreifen. Wenn du bei deiner alten Katze neue Verfilzungen bemerkst, solltest du frühzeitig einen Tierarzt kontaktieren. Denn Verfilzungen können ein Hinweis auf Schmerzen sein, die dazu führen, dass sich die Katze nicht mehr richtig putzen und ihr Fell pflegen will.
Der Tierarzt kann dann untersuchen, ob es gesundheitliche Gründe für die mangelnde Fellpflege gibt und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Wohlbefinden der Katze zu verbessern.
Was tun, wenn sich deine Katze nicht bürsten lässt?
Bei langhaarigen Katzen, die sich nicht bürsten lassen möchten, ist es tatsächlich angeraten, das Fell kurz zu scheren. Am besten ist ein Rhythmus, in dem das Fell noch nicht erneut verfilzt ist.
So können Schmerzen bei der Pflege vermieden und die Schur schneller bewältigt werden. Die Chancen stehen gut, dass eure Katze die Prozedur so besser dulden wird.
Geheimtipp: Auch professionelle Hundefriseure bieten Katzenpflege an
Fellwechsel bei Katzen: ein natürlicher Prozess
Der Fellwechsel ist ein ganz natürlicher Prozess, der zweimal im Jahr stattfindet. Während dieser Zeit kannst du deine Katze mit regelmäßigem Bürsten unterstützen, um lose Haare zu entfernen und unnötige Haarbildungen zu vermeiden.
Auch während des Fellwechsels ist eine regelmäßige Fellpflege für Katzen wichtig, um Verfilzungen und Hautprobleme zu vermeiden. Es ist darüber hinaus eine gute Gelegenheit, eine enge und harmonische Bindung zu deiner Katze aufzubauen, da das Pflegen Wohlfühl-Hormone ausschüttet.
An das tägliche Bürsten sollten Katzen bereits in jungen Jahren herangeführt werden, auch, wenn ihr Fell noch kurz und pflegeleicht ist. Es sollte sich für deine Katze und dich zu einem angenehmen Ritual entwickeln, deshalb nimm dir für die Gewöhnung bitte genügend Zeit.
Bürste regelmäßig das Fell deiner Katze, um lose Haare zu entfernen und die Bildung von Haarballen zu vermeiden.
Achte unbedingt darauf, dass deine Katze ausreichend trinkt, was die Grundversorgung sichert und die Fellproduktion unterstützt.
Solltest du bemerken, dass bei deiner Katze im Fellwechsel größere kahle Stellen sichtbar sind oder Wunden aufweist, suche einen Tierarzt auf, um mögliche Ursachen zu untersuchen.
Vermeide es, deine Katze während des Fellwechsels zu oft zu baden, da dies die natürliche Produktion von Ölen und Fetten in der Haut stören kann.
Stelle sicher, dass deine Katze ausreichend Nährstoffe und Vitamine erhält, um ein gesundes Fellwachstum zu unterstützen.
Unsere Tierarzt-Autoren möchten dich darauf hinweisen, dass ihre Blogs keine tierärztliche Beratung ersetzen. Trotz aller spannenden Informationen solltest du wichtige gesundheitliche Entscheidungen immer individuell für dein Tier klären und mit deinem Tierarzt absprechen. Wir übernehmen daher auch keine Haftung für etwaige Schäden, die durch die Verwendung der in diesem Blog dargestellten Informationen entstehen. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (2023)