Zahnpflege bei Hunden: Tipps für ein gesundes & starkes Gebiss
Hunde benötigen, genau wie Menschen, regelmäßige Zahnpflege um ihr Gebiss zu schützen. Ausgewachsene Hunde besitzen 42 Zähne, die genauso anfällig für Plaque und Karies sind wie bei uns. Zähne die bräunlich-gelb verfärbt oder braune Ränder am Zahnfleisch haben, sind ein Anzeichen für ein schlechtes Gebiss, an dem sich bereits Plaque gebildet hat. Ein schlechter Atem kann ebenfalls ein Zeichen für Zahnprobleme oder Zahnfleischentzündung sein. Hier erfährst du, wie du dem vorbeugen und deinen Vierbeiner schützen kannst.
Das spezialisierte Hundegebiss
Für Hunde ist ihr Gebiss Ausdrucksmittel, Waffe, Jagdinstrument und Fresswerkzeug in einem. Deshalb sind gesunde Zähne und Zahnpflege für deinen Hund lebenswichtig. Schon im dritten bis zum sechsten Lebensmonat erfolgt der Zahnwechsel – die Milchzähnchen werden ersetzt. Die Kleinen knabbern an allem herum um den (oft schmerzhaften) Ausfall der Zähnchen zu beschleunigen.
Anschließend hat der erwachsene Hund 42 Zähne. Bei einigen Hunderassen sind, genetisch bedingt, bestimmte Zähne verkümmert oder verkürzt. Dadurch wird die Bildung von Zahnstein begünstigt. Bei Hunderassen mit eng stehenden Zähnen (z.B. Malteser, Yorkshire Terrier und Shi Tzu) und schmalem, langem Kiefer (z.B. Dackel und Pudel) können sich häufiger Nahrungsreste festsetzen, die zu Plaque und nachfolgend zu Zahnstein führen können. Angeborene Zahnfehlstellungen können auch ein Grund für ein erhöhtes Zahnstein-Risiko sein.
Zahnpflege schützt vor Krankheiten
Um hygienebedingten Zahnerkrankungen rechtzeitig vorzubeugen ist eine regelmäßige Zahnpflege-Routine unumgänglich. Es ist sinnvoll diese in das tägliche Pflegeprogramm zu integrieren und damit bereits im Welpenalter zu beginnen.
Ungefähr 85 % aller über dreijährigen Vierbeiner haben Zahnprobleme. Diese beginnen mit der Bildung von Plaque, einem weichen Zahnbelag, der durch falsches Futter, Futterreste zwischen den Zähnen und Bakterien entsteht. Durch die Mineralien aus dem Speichel wird Plaque zu Zahnstein, der dann nur noch von einem Tierarzt entfernt werden kann. Plaque kannst du allerdings regelmäßig selbst entfernen und ersparst deiner Fellnase damit die unangenehme Folgeschäden.
Die Bakterien greifen das Zahnfleisch deines Hundes an und bilden dort Zahnfleischtaschen, in denen sich die Keime entwickeln können. Das Zahnfleisch entzündet sich und es kann zu Zahnfleisch- und Kieferknochenrückbildungen führen. Im schlimmsten Fall lockern sich irgendwann die Zähne und fallen aus. Dazu hat dein Hund Zahnschmerzen, was zu Futterverweigerung und Mangelerscheinungen führen kann.
Zahnstein muss, meistens unter Inhalationsnarkose, vom Tierarzt entfernt werden und jede Narkose stellt, trotz jeglicher Sorgfalt, immer ein gewisses Risiko für dein Tier da. Dieses Risiko kannst du durch regelmäßige Zahnpflege leicht umgehen.
Symptome, an denen du eine Zahnfleischentzündung erkennst:
übler Mundgeruch
vermehrter Speichelfluss und Sabbern
blutiger Speichel
bräunliche Verfärbung der Zähne
feste Zahnbeläge, vor allem an den Backenzähnen
Verweigerung von (Trocken-)Futter
gerötetes Zahnfleisch
Spezielle Kauartikel & Futter als Hilfsmittel
Die Zahnpflege beginnt natürlich beim richtigen Futter, welches keinen Zucker enthalten sollte, da dieser die Bildung der gefährlichen Karies-Bakterien unterstützt.
Wichtig ist zu beachten: dein Hund sollte kauen müssen, um die natürliche Zahnreinigung zu fördern! Bei Mahlzeiten aus eingeweichtem Trockenfutter oder Feuchtfutter hat dein Hund wenig zu kauen und schluckt es einfach so runter.
An frischem Muskelfleisch haben Hunde, je nach Größe der Fleischbrocken, wesentlich mehr zu kauen. Am effektivsten ist es, wenn dein Hund am Knochen nagen darf. Dieser Kauvorgang reinigt ganz automatisch die Zahnoberfläche, sodass Plaque und sogar Zahnstein entfernt werden und der, dabei vermehrt produzierte, Speichelfluss begünstigt die Reinigung zusätzlich.
Es ist sinnvoll deinem Vierbeiner schon im Welpenalter einen ausreichend großen Rinderknochen (damit er ihn nicht runter schluckt) oder eine Kauwurzeln aus Kaffeeholz zum Spielen zu geben. Neben der Zahnreinigung kräftigt er auch gleichzeitig seine Kiefermuskeln. Bitte beachte dabei, dass der Knochen ausschließlich ungekocht und niemals vom Huhn oder Schwein sein sollte. Auch Dentalsnacks für Zwischendurch, die die natürliche Zahnreinigung unterstützen, sind eine gute Wahl für eine gesunde Mundflora. Viele Produkte enthalten zusätzlich spezielle Probiotika, die die Darmflora deines Lieblings gleich mit unterstützen.
Dennoch ist es zusätzlich ratsam, mit einem Spray, Fingerling oder einer Zahnbürste Plaque und Bakterien zu beseitigen. Im felmo Shop findest du eine große Auswahl an Zahnpflegeartikeln, die dir dabei helfen können.
Das Zähneputzen beim Hund
Zähneputzen beim Hund kann manchmal nicht so einfach sein, da viele Hunde Angst haben oder es ihnen unangenehm ist. Dennoch ist es wohl die effektivste Art der Zahnreinigung. Es ist ratsam mit dieser Routine bereits im Welpenalter zu beginnen. Aber auch bei erwachsenen Hunden kann das Zähneputzen mit einer speziellen Hundezahnpasta und mit etwas Übung durchaus gelingen.
Zunächst ist es wichtig, dass du das richtige Equipment hast. Es gibt eine große Auswahl an Utensilien wie z.B. spezielle elektrische Zahnbürsten, Silikonfingerlinge und fluoridfreie Zahnpasta in hundefreundlichen Geschmacksrichtungen, wie Geflügel- oder Lebergeschmack.
Wenn du alles beisammen hast, dann kann das Training losgehen. Beginne damit Zähne & Zahnfleisch mit den Fingern zu berühren, als nächstes kannst du einen weichen Schwamm nehmen. Schritte müssen wiederholt und jeder Erfolg sollte direkt belohnt werden. Dieser Lernprozess kann einige Wochen dauern, je nachdem wie der Charakter deines Vierbeiners ist.
Wenn dein Hund sich an die Berührungen gewöhnt hat, kannst du mit dem Zähneputzen beginnen. Mache kreisförmige Bewegungen mit der Zahnbürste und konzentriere dich auf den Zahnfleischrand. Starte hinten im Maul und arbeite dich nach vorne. Konzentriere dich auf die Außenseiten der Zähne, da sich hier die meisten Futterpartikel und Plaque befinden.
Auch Dental- oder Hartgummispielzeug sind hervorragende Helfer bei der Zahnpflege und machen dazu auch noch Spass. Sie stärken die Kiefermuskulatur, massieren das Zahnfleisch und polieren das Gebiss deines Hundes.
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Alternative Zahnpflege-Methoden
Zerstäuber und Trinkwasserzusatz
Es gibt auch Zahnpflegesprays und Mundwasser, das du dem Trinkwasser deines Hundes beimischen kannst. Oft enthalten die Produkte Kalzium, das die Zähne stärkt und den pH- Wert im Hundemaul reguliert. Zusätzlich helfen oft enthaltene ätherischen Öle die gefährlichen Karies-Erreger im Maul deines Lieblings zu bekämpfen. Die Sprays eignen sich auch gut in Kombination mit einer Hundezahnbürste oder einem Fingerling.
Sport und Spiel
Hunde mit viel Bewegung sind seltener von Zahnfleischentzündungen betroffen. Denn Bewegung fördert den Speichelfluss, der wiederum hat eine zahnreinigende Wirkung. Viel Bewegung hilft deinem Vierbeiner also auch bei der Zahnreinigung.
Zahnbehandlung beim Tierarzt
Sollte der Zahnstein bereits fortgeschritten sein, kann er oft nur noch von einem Tierarzt entfernt werden. Dazu muss dein Hund in die Narkose gelegt werden, denn Zahnstein wird in der Regel mit speziellen Ultraschall-Zahnstein-Entfernungsgeräten (UZG) entfernt. Auch die Entfernung von kranken Zähnen kann die Folge einer schlechten Maulpflege sein. Bei starken Zahnfleischentzündungen ist die Eingabe von Antibiotika notwendig. Der Status der Zähne deines Lieblings sollte regelmäßig (mindestens einmal im Jahr) von einem Tierarzt kontrolliert werden. Buche dir einfach einen Termin und unsere Tierärzte kommen zu dir nach Hause und geben dir einen umfangreichen Statusbericht über den Zustand des Gebisses deines Hundes, sowie individuelle Pflegetipps.
Fazit
Zahnpflege ist äußerst wichtig und sollte unbedingt beachtet werden. Wenn dir das Zähneputzen zu aufwendig ist oder dein Tier es nicht zulässt gibt es viele Alternativen um Karies und Plaque zu bekämpfen. Der Zustand der Zähne sollte jedenfalls regelmäßig überprüft werden, um schmerzhafte Entzündungen und Folgeschäden zu vermeiden. Frage gerne einen unserer Tierärzte nach der richtigen Methode für deinen Liebling.