Augenentzündung Hund - Ursachen, Symptome & Behandlung
Eine Augenentzündung beim Hund kann verschiedene Ursachen haben – von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Infektionen. In diesem Artikel erfährst du von Tierärztin Dr. Katrin Noffke, woran du eine Augenentzündung erkennst, wann ein Tierarztbesuch nötig ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
- Was ist eine Augenentzündung beim Hund?
- Wie erkenne ich eine Augenentzündung beim Hund?
- Was kann ich selbst bei einer Augenentzündung tun?
- Was sind die häufigsten Ursachen für Augenentzündungen beim Hund?
- Wie behandelt der Tierarzt eine Augenentzündung?
- Wie kann ich Augenentzündungen beim Hund vorbeugen?


Was ist eine Augenentzündung beim Hund?
Eine Augenentzündung beschreibt eine Reizung oder Entzündung im oder rund um das Auge deines Hundes – oft handelt es sich dabei um die Bindehaut oder die Hornhaut.
Unter dem Begriff „Augenentzündung“ fallen verschiedene Erkrankungen:
Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
Keratitis (Hornhautentzündung)
Cherry Eye (Nickhautprolaps)
Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut)
Blepharitis (Lidrandentzündung)
Wie erkenne ich eine Augenentzündung beim Hund?
Ein entzündetes Auge ist oft sofort sichtbar: Rötung, Tränenfluss und ständiges Reiben sind die häufigsten Anzeichen.
Typische Symptome:
Gerötete oder geschwollene Augen
Augenausfluss (klar bis eitrig)
Zukneifen oder Blinzeln
Reiben mit der Pfote oder am Sofa
Trüber oder veränderter Augenglanz
Achtung: Wenn sich beide Augen unterschiedlich zeigen oder der Hund sichtbar Schmerzen hat – bitte sofort zum Tierarzt!


Was kann ich selbst bei einer Augenentzündung tun?
Leichte Rötungen oder Augenausfluss kannst du selbst behandeln – aber nur, wenn dein Hund ansonsten gesund wirkt.
Erste Hilfe zu Hause:
Hände gründlich waschen
Sekret mit fusselfreiem Tuch entfernen
Mit warmem Wasser sanft zum inneren Augenwinkel wischen
Pflegende Tropfen (z. B. mit Panthenol, Euphrasia oder Vitamin A) verwenden
Tropfen nie direkt auf das Auge drücken – immer “fallen lassen”
Medikamente kühl und hygienisch lagern (max. 4 Wochen nach Anbruch)
Was sind die häufigsten Ursachen für Augenentzündungen beim Hund?
Die häufigste Ursache ist eine Bindehautentzündung – ausgelöst durch Infektionen, Reizungen oder Fremdkörper.
Häufige Auslöser:
Infektionen (Viren, Bakterien)
Wind, Sand, Staub
Haare im Auge oder Lidfehlstellungen
Fremdkörper wie Grasgrannen
Seltener:
„Trockenes Auge“ (verringerte Tränenproduktion)
Konjunktivitis follicularis bei jungen Hunden
Wie behandelt der Tierarzt eine Augenentzündung?
Tierärzte können durch spezielle Tests und gezielte Medikamente oft schnell helfen – vor allem, wenn Selbstbehandlung nicht ausreicht.
Typische Maßnahmen:
Fluoreszein-Färbung zur Hornhautkontrolle
Untersuchung der Nickhaut
Antibiotika, entzündungshemmende Tropfen, Tränenersatzmittel
ggf. chirurgische Korrektur bei Lidfehlstellungen
Milde Augensalben oder Tropfen aus der Apotheke helfen oft besser als klassische Hausmittel wie Tee.
Geeignet:
Pflegende Tropfen mit Panthenol, Vitamin A oder Euphrasia
Weniger geeignet:
Schwarz- oder Kamillentee (kann reizend wirken durch Schwebstoffe)
Wie kann ich Augenentzündungen beim Hund vorbeugen?
Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko deutlich reduzieren – besonders bei empfindlichen Rassen.
Tipps zur Vorbeugung:
Zugluft, Sand und hohes Gras meiden oder danach reinigen
Bei kurznasigen Rassen auf vollständigen Lidschluss achten
Pflegende Tropfen vor und nach Ausflügen nutzen
Augenreiniger für Hunde
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Allergien verursachen beim Hund selten direkt eine Augenentzündung – können aber Reizungen fördern.
Wichtige Hinweise:
Häufiger Juckreiz an Pfoten oder im Gesicht als am Auge
Symptomtagebuch kann helfen (z. B. bei Pollenverdacht)
Rücksprache mit Tierarzt bei Verdacht auf Futtermittel- oder Umweltallergie
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Ja – wenn sie durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird, kann sie auf andere Hunde übertragen werden.
Achte darauf:
Kein Kontakt zu anderen Hunden
Gemeinsame Näpfe und Liegeplätze möglichst desinfizieren
Bei mehreren Hunden ggf. Quarantäne im Haus
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Die Dauer hängt von der Ursache ab. Eine einfache Bindehautentzündung kann bei richtiger Pflege nach 2–5 Tagen abklingen. Komplexere Entzündungen (z. B. durch Fremdkörper oder Allergien) benötigen oft eine längere tierärztliche Behandlung.
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Ja, wenn die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu Hornhautschäden oder dauerhaften Beeinträchtigungen des Sehvermögens kommen. Deshalb ist eine schnelle Reaktion wichtig.
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Nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt. Einige Wirkstoffe sind für Hunde ungeeignet oder sogar schädlich. Freiverkäufliche Tropfen mit Panthenol oder Vitamin A aus der Humanmedizin können in bestimmten Fällen verwendet werden.
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Ja, besonders kurznasige (brachycephale) Rassen wie Mops, Bulldogge oder Shih Tzu haben ein höheres Risiko wegen ihrer Augenanatomie.