Blasenentzündung Katze: Ursachen, Symptome, Behandlung
Deine Katze pinkelt neben das Katzenklo oder setzt keinen Urin mehr ab? Du bist auf der Suche nach einem Hausmittel, weil deine Katze oft eine Blasenentzündung hat? Wann es sich um einen Notfall handelt und wann sich das einfach mal ein Tierarzt anschauen sollte, erklärt Tierärztin Sabine Weinrich in diesem Artikel.
Blasenentzündung Katze
Eine Blasenentzündung (Fachbegriff: Zystitis) ist eine schmerzhafte Entzündung der Harnblase, die mit der richtigen tierärztlichen Behandlung meist schnell ausheilt. Unbehandelt kann sie jedoch gefährlich werden.
Oft sind bei einer Blasenentzündung nicht nur die Harnblase, sondern auch die Harnröhre betroffen. Tierärzte sprechen in diesem Zusammenhang von FLUTD (Feline Lower Urinary Tract Disease), einem Sammelbegriff für Erkrankungen der unteren Harnwege.
Der Harn wird in den Nieren gebildet und gelangt über Nierenbecken und Harnleiter in die Harnblase.
Von dort wird er über die Harnröhre ausgeschieden.
Eine Blasenentzündung betrifft vor allem die Harnblase und die Harnröhre.
Unterschiede zwischen Katzen und Katern
Katzen: Die kurze Harnröhre macht den Harnabsatz auch bei einer Blasenentzündung meist möglich.
Kater: Anatomische Besonderheiten sorgen für eine engere Harnröhre, die leichter blockiert werden kann. Dies erhöht das Risiko eines gefährlichen Harnröhrenverschlusses, der als Notfall behandelt werden muss.
Eine Blasenentzündung ist für andere Katzen im Haushalt nicht ansteckend.
Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Blasenentzündung Katze: Symptome
Blasenentzündungen sind nicht nur für Menschen sehr unangenehm und schmerzhaft, sondern auch für Katzen. Folgende Symptome sind typisch Anzeichen für eine Blasenentzündung:
Ständiger Harndrang: Die Katze geht häufiger aufs Katzenklo als sonst, pinkelt aber nur sehr wenig.
Der Urin ist rosa bis rot: Die Katze hat Blut im Urin.
Schmerzen beim Pinkeln: Die Katze miaut beim Pinkeln oder strengt sich dabei sehr an.
Nicht mehr stubenrein: Deine Katze pinkelt überall hin oder verliert tröpfchenweise Urin.
Deine Katze ist aggressiv, unsauber oder zieht sich untypisch zurück.
Notfall: Harnröhrenverschluss
Eine Katze mit Blasenentzündung muss in jedem Fall zum Tierarzt. Hat sie allerdings noch dazu einen Harnröhrenverschluss, musst du sofort handeln! Kann dein Stubentiger also gar keinen Urin mehr absetzen, bringst du ihn am besten sofort in eine Tierklinik. Eine verschlossene Harnröhre kann lebensbedrohlich sein, da die Blase bis zum Platzen überdehnt werden kann oder der Urin sich bis in die Nieren zurückstaut und diese schädigt.
Mit dem felmo Urintest lassen sich stressfrei zu Hause Veränderungen im Urin erkennen, die auf Erkrankungen hinweisen können. Zudem können speziell entwickelte Ergänzungsfuttermittel, wie die felmo Blasen- und Nierenpaste, die Gesundheit der Harnwege und Nieren unterstützen.
"Dass die Katze nicht mehr stubenrein ist, ist das häufigste Symptom. Die Katze hat Schmerzen beim Pinkeln und denkt, das liegt am Katzenklo. Also pinkelt sie auf den Teppich. Doch dort tut das Pinkeln auch weh, also pinkelt sie auf das Sofa, dort... und so weiter.
Am wichtigsten ist es, die Ursache für die Blasenentzündung herauszufinden!"
Zitat Dr. Noffke
Warum bekommt eine Katze Blasenentzündung?
Es gibt verschiedene Ursachen für Blasenentzündungen bei Katzen. Für die Diagnose ist eine fachliche Einschätzung nötig. Bei Verdacht auf eine Harnwegserkrankung solltest du daher immer einen Tierarzt verständigen. Hier findest du die häufigsten Ursachen für FLUTD:
Harnkristalle (Urolithiasis)
Harnsteine verursachen Blasenentzündungen, indem sie die Blasenwand reizen. Die häufigsten Formen sind Struvit- und Kalziumoxalatsteine:
Struvitkristalle: Entstehen meist durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme.
Oxalatsteine: Oft durch eine eiweißreiche Ernährung bedingt, besonders bei Burma- und Perserkatzen verbreitet.
Risikofaktoren
Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel
Geringe Flüssigkeitsaufnahme
Ernährung mit ausschließlich Trockenfutter
Vorbeugung durch ausreichendes Trinken und angepasste Ernährung ist entscheidend.
Bakterielle Harnwegsinfektion
Normalerweise schützen natürliche Mechanismen in den Harnwegen vor Infektionen. Tritt dennoch eine bakterielle Blasenentzündung auf, liegt meist eine chronische Grunderkrankung vor, wie:
Angeborene Fehlbildungen (z. B. Harnleiter)
Diabetes Mellitus
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Chronische Niereninsuffizienz
FeLV (Felines Leukämievirus)
Rolle von Harnsteinen:
Harnsteine begünstigen Infektionen, da Bakterien sich an ihnen festsetzen und Verletzungen der Blasenwand erleichtern.
Ein basischer Urin (pH-Wert über 7) fördert zudem das Bakterienwachstum und erhöht das Infektionsrisiko.
Tumore
Blasentumore verursachen keine Blasenentzündung, zeigen aber ähnliche Symptome wie Harnsteine oder Blasenentzündungen. Eine genaue Diagnose erfordert eine Ultraschalluntersuchung, da Tumore so gut sichtbar sind.
Blasentumore sind meist bösartig und treten vor allem bei Katzen über zehn Jahren auf. Da sie lange schmerzfrei bleiben, werden sie oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt, was die Behandlung erschwert.
Feline Idiopathische Blasenentzündung (FLUTD)
Bei einer idiopathischen FLUTD liegt keine erkennbare Ursache für die Blasenentzündung vor – das betrifft etwa 60 % der Fälle. Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss anderer Ursachen.
Ein wichtiger Risikofaktor ist Stress, der je nach Katze unterschiedlich empfunden wird. Häufige Auslöser sind:
Ortswechsel (Umzug, Urlaub)
Abwesenheit der Besitzer
Streit mit anderen Katzen
Tierarztbesuche
Neue Familienmitglieder (Baby, Haustier)
Diagnose: Blasenentzündung bei Katzen erkennen
Aufgrund der verschiedenen Ursachen für FLUTD ist die Diagnose für die wirksame Behandlung besonders wichtig. Zunächst muss das Tier allgemein auf Gesundheit, Immunstatus usw. untersucht werden.
Anschließend benötigt der Tierarzt eine Urinprobe von deiner Katze. Die kannst du z. B. gewinnen, indem du spezielle Katzenstreu in die Katzentoilette füllst, die den Urin nicht aufsaugt. Hat die Katze das „kleine Geschäft“ erledigt, kannst du den Urin mit einer Spritze vom Boden des Katzenklos aufsaugen. Alternativ kannst du auch versuchen, mit einer Schale, einer Suppenkelle oder einem ähnlichen Gefäß den Urin deiner Katze direkt beim Pinkeln aufzufangen. Wichtig ist, dass die Probe möglichst frisch ist, wenn sie ins Labor geschickt wird. Einen Urintest für zuhause gibt es in unserem Shop.
Urintest für die Katze
Eine Urinuntersuchung liefert in 95 % der Fälle mindestens einen deutlichen Hinweis auf die Ursache für die Blasenentzündung deiner Katze. Oft ist allein mit dieser Untersuchung sogar schon eine Diagnose möglich.
Auf diese Dinge wird bei einer Urinuntersuchung besonders geachtet:
Gibt es Kristalle? Welche Art? Wie viele?
Sind Zellen im Urin zu finden? Das ist ein Hinweis auf tumoröses Geschehen
Gibt es Blutbeimengungen?
Sind Leukozyten (weiße Blutkörperchen) nachweisbar? Das ist ein Zeichen für eine bakterielle Infektion
Ist Glucose in der Probe vorhanden? Das ist ein Hinweis auf Diabetes
Blasenentzündung Katze: Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und erfordert meist tierärztliche Unterstützung. Unbehandelt kann sich die Blasenentzündung ausweiten und die Nieren schädigen.
Katze Blasenentzündung: Hausmittel
Hausmittel gegen Blasenentzündungen bei der Katze haben leider wenig Aussicht auf Erfolg. Du solltest bei Verdacht auf FLUTD daher auch nicht lange experimentieren, denn eine verschleppte Blasenentzündung kann für deine Katze gefährlich werden. Meist kannst du nur versuchen, deiner kranken Katze viel Ruhe zu gönnen und Stress zu vermeiden. Außerdem solltest du immer darauf achten, dass sie genug frisches Wasser zur Verfügung hat und vielleicht häufiger Nassfutter füttern, damit sie zusätzliche Flüssigkeit aufnimmt. Auch das Katzenklo sollte immer sauber sein, damit dein Stubentiger den Toilettengang nicht hinauszögert und länger einhält als nötig.
Blasenentzündung Katze: Medikament
Blasenentzündungen bei Katzen erfordern in der Regel tierärztliche Behandlung. Abhängig von der Ursache kommen Schmerzmittel, Antibiotika oder chirurgische Eingriffe zum Einsatz. Besonders wichtig ist, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, um Rückfälle zu vermeiden. Hausmittel sind wenig wirksam und sollten nicht als Ersatz für eine professionelle Behandlung verwendet werden.
Was der Tierarzt bei FLUTD tut
Der Tierarzt verabreicht Schmerzmittel, um Stress zu senken und die Heilung zu fördern. Die weitere Behandlung hängt von der Ursache ab:
Harnsteine/-kristalle: Entfernung durch Spülung oder Operation.
Bakterielle Infektionen: Schmerzmittel und Antibiotika, oft ergänzt durch die Behandlung einer Grunderkrankung.
Angeborene Fehlbildungen: Präventionsmaßnahmen reduzieren das Risiko erneuter Entzündungen.
Behandlung bei Harnwegstumoren
Blasentumore sind oft bösartig und bleiben lange unentdeckt. Bei fortgeschrittener Krankheit wird entschieden, ob Eingriffe oder Schmerzlinderung sinnvoll sind. Regelmäßige Untersuchungen bei Katzen ab sieben Jahren erhöhen die Chance, Tumoren frühzeitig zu erkennen.
Blasenentzündung Katze: Heilungsdauer,
Ohne Harnröhrenverschluss bestehen gute Heilungschancen bei einer Blasenentzündung für die Katze.
Ist jedoch auch die Harnröhre verschlossen oder liegt eine Verstopfung der Harnröhre vor, kann es etwas schwieriger sein. Die Harnröhre muss unter Vollnarkose gespült werden, damit der Urin wieder abfließen kann. Stecken Harnsteine hinter dem Verschluss, ist eine entsprechende Behandlung nötig. Solange Harnkristalle in der Blase verbleiben, droht ständig eine neue Blasenentzündung bei deiner Katze, immer auch verbunden mit dem Risiko eines erneuten Harnröhrenverschlusses.
Wenn die Ursache gefunden und behandelt wird, heilt die Blasenentzündung bei deiner Katze auf jeden Fall wieder aus. Wird die Ursache dagegen nicht gefunden oder ist nicht behandelbar, weil es sich z. B. um eine anatomische Fehlbildung handelt, sind Rückfälle leider sehr wahrscheinlich.
Blasenentzündung Katze vermeiden
Das beste Hausmittel gegen Blasentzündungen bei Katzen heißt Prävention. Wenn du die folgenden Punkte beachtest, kannst du das Risiko für deine Fellnase oft deutlich reduzieren.
Stelle immer genug Flüssigkeit zur Verfügung – auch wenn es schwer ist, Katzen zum Trinken zu animieren
Sorge dafür, dass bekannte Grunderkrankungen behandelt werden
Bei Risikofaktoren für Harnsteine (z. B. Rassedisposition, Alter): Achte auf das richtige Futter und lass dich dazu im Zweifel von deinem Tierarzt beraten
Vermeide Übergewicht bei deiner Katze
Bewegung hilft: Spiele mit deiner Katze oder schaffe Klettermöglichkeiten für sie
Versuche, Stress für deine Katze zu vermeiden