Vor sechs Jahren änderte sich das Leben von Frau E., als sie ein fast verhungertes Katerchen fand, das gerettet werden musste. Ohne zu zögern nahm sie das Kleine mit nach Hause, fuhr mit ihm zum Tierarzt und schon bald trank es aus Flaschen, während seine liebevolle Adoptivmutter es wieder aufpäppelte und gesund machte. Dieser bemerkenswerte Kater namens Paul hatte unwissentlich begonnen, ihr Leben mit jedem Schnurren und Miauen zu retten, das in ihrem Haus erklang - und wurde schließlich zu ihrer einzigen Quelle der Hoffnung in den dunklen Zeiten, die vor ihr lagen. Als alle Frau E. aufgrund von Krankheit und tiefer Traurigkeit verließen und sie darüber nachdachte nicht mehr existizeren zu wollen, tauchte ein Gedanke immer wieder auf: Was würde aus dem armen Paul werden? Sie konnte die Schuldgefühle nicht ertragen, weil sie wusste, wie viel Liebe dieses Tier zeigte, ohne dafür etwas anderes als Zuneigung zu erwarten. Und so wurde sie stärker als je zuvor... Für Paul, für sich.
Frau E. suchte Hilfe und fand in der Tagesklinik Trost, umgeben von Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten wie sie selbst. Die Therapeuten halfen ihr, sich nach einer langen Zeit wieder aufzurichten - aber es war Paul, ein gewöhnlicher Hauskater, der Frau E. mit unerwarteten Gesten der Liebe versorgte: Regenwürmer aus dem Garten, getrocknete Blumen und sogar zweimal brachte er ihr lebende Mäuse! Auch wenn sie diese Geschenke auf den ersten Blick nicht immer als angemessenes Trostpflaster empfand, so wirkten sie doch als ein Akt der Freundlichkeit, der sich langsam aber sicher auf Frau E.s Wohlbefinden auswirkte. Sie nahm diese Geschenke als Zeichen der Zuneigung an, die zeigten, wie sehr er sich um ihr Wohlergehen sorgte. Was zu einer unglaublichen Heilung führte. Auch in der Tagesklinik sorgte Paul für neue Verbindugen obwohl er nicht einmal da war. Frau E. erzählte Geschichten über Ihren Kater und fand so Anschluss an weitere tierliebe Menschen. Gestärkt durch die Gruppe und die Fürsorge ihres lieben, kleinen Katers geht es Frau E heute so viel besser. Der Tierarzt Herne sagt: Danke, kleiner Paul.