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Die tückische Gefahr: Grannen beim Hund

Es ist Sommer. Die Sonne steht tief und golden über den Feldern, die Gräser wiegen sich träge im Wind. Dazwischen? Ein ausgelassen tobender Hund mit fröhlich schlackernden Ohren. Wie idyllisch! Und schrecklich trügerisch, denn die Idylle birgt eine nahezu unsichtbare Gefahr. Nein, nicht Zecken, die sind für den Moment gebannt. Es geht um Grannen.

Die harmlos wirkenden Borstenköpfe am Wegesrand haben viele Hundehalter:innen beim Gassigehen selten auf dem Radar und beachten Grannen erst dann, wenn es bereits zu spät ist, denn: Grannen sind gefährlich!

Im Folgenden erklären wir, warum das so ist, aber auch was Grannen überhaupt sind, wo sie wachsen, wie sie sich vermeiden lassen, was passiert, sobald sich Grannen im Fell verfangen und was im Notfall zu tun ist.

Die unscheinbare Gefahr: Was sind Grannen?

Grannen sind kleine, borstenartige Pflanzenteile, die mal wie starre Pinsel, mal wie gefederte Pfeile aussehen können, die am oberen Ende von Gras- oder Getreidehalmen sitzen und den Pflanzen somit ihr unverkennbares Äußeres verleihen. Ob gerade, gekrümmt oder gedreht, ob behaart oder rau – Grannen sind vielfältig und unterscheiden sich in Form und Länge je nach Gras- oder Getreideart voneinander. Nur hinsichtlich ihrer Funktion unterscheiden sie sich nicht: Grannen ummanteln immer die Samenkörner der jeweiligen Pflanzen, schützen sie mithilfe ihrer rauen Oberflächen vor äußeren Widrigkeiten, sorgen aber aufgrund vieler kleiner Widerhaken auch für die Verbreitung der Samen – und sichern somit langfristig das Überleben der Gräser und Getreidesorten. In der Theorie also eine feine Sache: Streift ein Tier im Sommer durchs hohe Gras oder durch ein Feld, brechen die kleinen Ährenborsten ab und verhaken sich im Fell, wo sie dann – quasi per Anhalter – viele Stationen weiterreisen bevor sie irgendwann abfallen. So werden die Pflanzen an andere Orte gebracht und können sich problemlos verbreiten.

Oder so zumindest der Plan von Mutter Natur. In Wahrheit bleiben die Grannen nämlich im Haarkleid der Tiere hängen. Abschütteln ist nicht. Dafür sorgen besagte Widerhaken der Grannen. Was erstmal nur lästig klingt, ist leider erst der Anfang: Mit jedem Schütteln, Kratzen oder Lecken, mit jeder Bewegung und Berührung wandern die Grannen weiter und treiben sich durchs Fell immer tiefer Richtung Haut.

Eigentlich ganz harmlos: Wie sehen Grannen aus?

Auf den ersten Blick wirken Grannen absolut harmlos: kleine, haarige, fast federartige Borsten, die sachte im Wind wiegen und nur kurz pieken, wenn man sie mit der bloßen Haut berührt. Ob Gerste, Roggen oder Emmer – viele Süßgräser verfügen über die haarförmigen Grannen, die sich hauptsächlich in Drehung, Länge oder Krümmung unterscheiden. Viele erkennen die Ährenborsten gleich auf den ersten Blick, würden hinter den typischen Halmspitzen allerdings keine Gefahr vermuten. Dafür verantwortlich ist vorrangig ihre weite Verbreitung sowie die Tatsache, dass Getreide und Gräser in weiten Teilen  Deutschlands längst zur gängigen Vegetation zählen.

Grannen beim Hund
Grannen beim Hund

Sieht man sich die Grannen von Nahem einmal genauer an, wird dabei nicht nur die raue Oberfläche bemerken, sondern insbesondere die Widerhaken; diese machen aus den Ährenborsten kleine Speere. Es überrascht daher nicht, dass Grannen sich bei Bewegung durch Haut stoßen, anschließend in tiefere Schichten einbohren und auf ihrem Weg durchs Gewebe schwere Schäden und Verletzungen anrichten können.

Auf Spurensuche: Wo sind Grannen zu finden?

Die Natur hat es grundsätzlich schlau eingerichtet für alle Lebensformen: Haben Organismen erstmal eine Nische für sich gefunden, können sie sich darin heimisch machen – und ausbreiten. Das gilt auch für die Grannen tragenden Getreide- und Gräser-Arten. Ob auf dem Land – an Wegen und Waldrändern, auf Feldern und Wiesen, in der Nähe von Flüssen und Seen – oder inmitten der Stadt: Grannen haben sich längst ausgebreitet. Ihre Nischen? Sind überall.

Besonders die Mäusegerste, eine Pflanzenart aus der Gattung der Gersten, zählt dabei zu den verbreitetsten Grannenträgerinnen des Landes. Und gleichzeitig zu ihren tückischsten, denn Mäusegerste wächst am Wegesrand, auch in Städten, und kann so Hunden besonders gefährlich werden, denn die Mäusegerste erreicht eine Durchschnittshöhe von nur 20 bis 30 Zentimeter und ist somit genau auf der Höhe vieler Schnüffelnasen.

Warum sind Grannen für Hunde so gefährlich?

Grannen heften sich leicht und schnell an Oberflächen – selbst ein zaghaftes Vorüberstreifen kann schon genügen, um die Ährenborste vom Halm zu lösen und mit sich zu tragen. Gerade für Hunde – aber auch für abenteuerlustige Katzen, die gerne auf eigene Pfote ihre Nachbarschaft erkunden – kann genau dieser Umstand zur eigentlichen Gefahr werden.

Aufgrund des speziellen “Designs” der Grannen bleiben die spitzen Widerhaken nämlich nicht nur einfach am Fell des Tieres hängen; sie können dank ihrer Proportionen außerdem sehr leicht in die Haut bzw. Schleimhaut des Tieres gelangen, passen aber außerdem auch in andere Körperöffnungen und zwischen die Pfoten. Und nicht nur das: Ihre Form und Oberflächenstruktur ermöglicht den Grannen eine ungeahnte Mobilität. Sie bewegen sich. Konkret heißt das: Sobald sich das Tier gegen die eingefangene Granne wehrt, kann der Fremdkörper in Bewegung geraten, somit also “weiterwandern”, und beim Eindringen in die Haut schmerzhafte Verletzungen und sogar dauerhafte Schäden verursachen.

das Risiko für die Haut eines Hundes
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Wo können sich Grannen bei Hunden festsetzen?

Da letztlich die Höhe der Pflanzen darüber entscheidet, an welcher Stelle Grannen vom Halm abbrechen und sich am Fell festsetzen, können die fiesen kleinen Ährenborsten nahezu überall am Hundekörper sitzen. Es ist also Wachsamkeit gefragt!

Für Hunde: Grannen in der Nase

Hunde sind bekanntermaßen echte Schnüffelnasen. Ob also beim vergnüglichen Schnuppern oder bei der gezielten Spurensuche – Grannen kommen Hunden in der freien Natur erheblich in die Quere. Deswegen ist das Motto “Immer der Nase nach” an dieser Stelle mit besonderer Vorsicht zu genießen. Sobald sich nämlich eine Granne in der Nase eines Vierbeiners verfängt, kann dies nicht nur unangenehm sein, sondern sogar lebensbedrohlich. Bleibt die Granne unentdeckt, kann sie tiefer in die Nase eindringen, sich durch die Schleimhäute in die Nasengänge bohren – und im Zweifelsfall bis in die Luftröhre oder noch tiefer, in die Bronchien, gelangen.

Auf ihrem zerstörerischen Weg durch die Luftwege des Hundes, löst die Granne starke Schmerzen aus und bildet an verschiedenen Berührungspunkten zusätzliche Entzündungsherde, die von Vereiterungen und Abszessen bis hin zu Lungen- und Herzbeutelentzündung reichen können.

Symptome: Granne in der Hundenase

Grannen in der Hundenase können folgende Symptome auslösen:

  • Schnaufen und schweres Atmen

  • Hund niest oft, manchmal anfallartig und stark

  • Husten und Würgen

  • Einseitiger Nasenausfluss (klar, blutig oder eitrig)

  • Einseitiger Augenausfluss

  • Kopfschütteln

Entfernung der Granne aus der Hundenase

Zeichnet sich ab, dass der Hund sich eine Granne in der Nase zugezogen hat, hilft nur eins: sofortige tiermedizinische Hilfe! Es ist unbedingt davon abzusehen, die Granne selbst aus der Hundenase zu entfernen – dabei kann die Granne entweder tiefer ins Gewebe eindringen, sich verhaken oder noch größere Schäden anrichten.

Bei einer tiermedizinischen Untersuchung wird nach einer ersten Anamnese eine Rhinoskopie durchgeführt (die “Betrachtung” der inneren Nase unter Narkose, bei der eine winzige Kamera verwendet wird), welche dabei hilft, die Lage richtig einzuschätzen. Ist die Granne erst einmal lokalisiert, kann sie anschließend problemlos entfernt werden.

Für Hunde: Grannen in den Ohren

Ob Steh- oder Schlappohr, ob flauschig-fluffig oder Kurzhaar – auch Hundeohren sind nicht gefeit vom Angriff der Ährenborsten. Je nach dem, wo sich die Granne am Fell festsetzt, kann sie im Zweifelsfall in den äußeren Gehörgang eindringen und sich dort tief in das umliegende Gewebe bis ins Innenohr eingraben. Entzündungen sind vorprogrammiert.

Symptome: Granne im Hundeohr

Grannen im Hundeohr können folgende Symptome auslösen:

  • Hund kratzt sich am Ohr

  • Kopfschütteln oder -schiefhalten

  • Schmerzempfindlichkeit am Ohr

  • Einseitiger Hörverlust

  • Gleichgewichtsstörungen

  • Unangenehmer Geruch

Entfernung der Granne aus dem Hundeohr

Von einer Entfernung der Granne auf eigene Faust ist dringend abzuraten! Durch eine falsche Herangehensweise kann die Granne noch tiefer ins Ohr gelangen und hier für unerträgliche Schmerzen und gravierende Schäden sorgen. Sollte der Hund ungewöhnlich reagieren, sich beispielsweise vermehrt schütteln oder das Ohr kratzen, sollte so schnell wie möglich eine Tierärztin/ ein Tierarzt kontaktiert werden. 

Bei einer tiermedizinischen Untersuchung wird das Ohr mit einem Otoskop untersucht und auf mögliche Schäden geprüft. Da Grannen im Ohr zu besonders starken und intensiven Schmerzen führen können, muss das Tier für eine gründliche Untersuchung und die anschließende Entfernung in der Regel sediert werden. Nach der Entfernung folgen oftmals weitere therapeutische Maßnahmen – je nach Grad des erlittenen Schadens.

Für Hunde: Grannen in den Augen

Hunde sind immer mittendrin statt nur dabei. Deswegen nutzen sie, wenn sie können, auch jede Gelegenheit, sich ins Abenteuer zu stürzen. Dazu zählt auch ein beherzter Sprung ins Feld oder ein Wettrennen durchs hohe Gras. Leider warten genau da schon die reifen Ährenborsten auf ihre erste flüchtige Berührung, die sie mit auf Reisen nehmen. Da Grannen oftmals auf Augenhöhe mit Hunden wachsen, ist es daher keine Seltenheit, dass sich die mit Widerhaken gespickten Halmköpfe an die Stirn, Lider und Augen der Tiere setzen. Und geraten Grannen erstmal in die Augen selbst, drohen schwere und extrem schmerzhafte Verletzungen. Es ist darum umso wichtiger, den Hund nach dem Gassigehen genauestens zu beobachten.

Symptome: Granne im Auge

Grannen im Auge können folgende Symptome auslösen:

  • Die Augen sind gerötet, tränen und/oder werden zugekniffen

  • Vermehrtes Blinzeln und Reiben des Kopfes (mit den Pfoten oder am Boden)

  • Schwellungen

  • Häufiges Kopfschütteln

  • Vorgefallene Nickhaut

  • Verstärkter Augenausfluss

  • Unleidlichkeit, Unruhe

Entfernung der Granne aus dem Auge

Ist eine Granne im Auge des Hundes angelangt, ist für Hundehalter:innen höchste Eile geboten. Nicht nur, weil ernsthafte und langfristige Schäden die Folge sein können, sondern weil der Fremdkörper intensive Schmerzen auslösen kann und den Hund somit in erheblichen Stress versetzt. Die Granne im Auge sorgt zusätzlich für starke Irritation und Unruhe, weshalb es für Besitzer:innen nahezu unmöglich ist, die Granne selbst zu entfernen, ohne dem Hund dabei weitere Verletzungen zuzufügen. Es sollte daher dringend davon abgesehen werden, bei einer so sensiblen Stelle wie dem Auge auf eigene Faust zu handeln und eine Pinzette zur Hilfe zu nehmen – selbst dann, wenn sich die Granne “nur” am Augenlid verhakt hat.

Mit der entsprechenden Fachausrüstung – und nach einer leichten Sedierung des Hundes – sollte sich bei einer frühzeitigen Erkennung das Schlimmste vermeiden lassen und eine Entfernung der Granne problemlos möglich sein.

Für Hunde: Grannen zwischen den Pfoten

Für die meisten Gräser- und Getreidearten ist es nicht notwendig, ihre Samen und Grannen dem Wind zu überlassen; sie heften sich lieber an die nächstbeste Begleitung, die da des Weges kommt. Und das oft wortwörtlich: Grannen beim Hund geraten nämlich besonders häufig in die Pfoten. Empfindsame Hunde bemerken die Granne in der Regel selbst sehr schnell und weisen deutlich auf die feststeckende Ährenborste hin. Weniger empfindliche Tiere ertragen die Schmerzen leider oftmals viel zu lange, manchmal mit gravierenden Konsequenzen, denn die Granne bohrt sich in die dünne Pfotenhaut – in die Zwischenräume der Zehen und in die Schwimmhäute. Schwere Entzündungen und starke Schmerzen sind die Folge. Schnelles Handeln ist gefragt!

Symptome: Granne in der Hundepfote

Grannen in Hundepfoten können folgende Symptome auslösen:

  • Lecken der betroffenen Stelle

  • Humpeln, hüpfen, lahmen

  • Offene Blutung oder eitriger Ausfluss

  • Offensichtliche Vermeidung von Bewegung, Bewegungsunlust

  • Schwellung (oft mit starker Wärme verbunden)

Entfernung der Granne aus der Hundepfote 

Sollte sich eine Granne oberflächlich im Zwischenfell der Pfoten eingenistet haben, lässt sich diese relativ leicht mit einer Pinzette entfernen. Aber Vorsicht! Sobald klar wird, dass die Granne sich bereits im Gewebe der Pfote verfangen hat, ist eine tiermedizinische Behandlung unumgänglich. Dafür wird die Tierärztin/ der Tierarzt die Wunde reinigen und genau untersuchen; manche Grannen in der Pfote lassen sich leicht mit Zugsalbe behandeln. Hierfür wird die Salbe auf die Eintrittswunde aufgetragen, die Zugsalbe zieht den Fremdkörper dann in Kürze an die Hautoberfläche, wo er anschließend leicht entfernt werden kann.

Falls dies nicht möglich sein sollte, oder wenn es sich bereits um eine fortgeschrittene Entzündung oder sogar einen Abszess handelt, muss die Stelle operativ geöffnet werden, um die Granne aus der Pfote zu entfernen. Hier helfen in jedem Fall Schmerzmedikamente, die Gabe von Antibiotika sowie eine behutsame, aber regelmäßige Reinigung.

Für Hunde: Grannen in den Achseln

Ein kurzer Abstecher ins hohe Gras am Wegesrand kann schon genügen, ein Sprung und Hopser, ein kleiner Ausfallschritt – und schon hat sich eine Granne eingehakt. Ist der Hund einmal im Trab, fällt es vielleicht gar nicht sofort auf, aber genau unter den Achseln, dort, wo das Fell oft dünn wird, kann sich eine Ährenborste recht schnell durch die sensible Haut des Hundes bohren. 

Dabei sind die Grannen in den Achselhöhlen recht häufig anzufinden – insbesondere bei Tieren mit langem oder dichtem Fell. Ein schnelles und gründliches Screening nach dem Spazierengehen kann hier schon helfen. Ansonsten ist es wichtig, den Hund nach einem Schnupperkurs durchs hohe Gras ganz genau zu beobachten. Die Symptome sind nämlich relativ eindeutig.

Symptome: Granne in der Achselhöhle

Grannen unter den Achseln können folgende Symptome auslösen:

  • Lecken sowie vermehrtes Kratzen und Beißen der betroffenen Stelle

  • Offene Blutung oder eitriger Ausfluss

  • Eingeschränkte Mobilität oder Bewegungsunlust

  • Schwellung (oft mit starker Wärme verbunden)

Entfernung der Granne aus der Achselhöhle

Bei Grannen unter der Achselhöhle ist erstmal zu ermitteln, ob und inwiefern sich die Granne bereits in der Haut des Hundes festgesetzt hat. Sollte die Ährenborste schon eingedrungen sein, ist definitiv von einer eigenen Entfernung unbedingt abzuraten. Hierbei ist die Gefahr viel zu groß, das umliegende Gewebe zu verletzen. Dies sollte nur von Tiermediziner:innen durchgeführt werden. Hat sich die Granne bloß im Oberfell des Hundes verhakt, kann sie mithilfe einer Pinzette leicht und schmerzlos entfernt werden.

Für Hunde: Grannen an den Genitalien

Sich einmal an der falschen Stelle hingesetzt, vielleicht einmal zu viel durchs Gras gerollt, und schon ist’s passiert: eine Granne hat sich im Genitalbereich des Hundes verfangen. Und will jetzt nicht mehr weg. Da auch hier die Haut des Tieres besonders sensibel und dünn ist, wird sich der Hund in der Regel schnell bemerkbar machen und sehr wahrscheinlich eines oder mehrere der folgenden Symptome aufzeigen:

Symptome: Granne im Genitalbereich

  • Lecken sowie vermehrtes Kratzen und Beißen der betroffenen Stelle

  • Offene Blutung oder eitriger Ausfluss

  • Bewegungsunlust, da eine Bewegung im Zweifelsfall Schmerzen verursacht

  • Humpeln, hüpfen, lahmen

  • Schwellungen (auch unter der Haut) und Rötungen

Entfernung der Granne aus dem Genitalbereich

Ein Widerhaken unter der Haut ist schon grundsätzlich eine schmerzvolle Erfahrung für Tiere – es scheint auf den ersten Blick daher fast nebensächlich, an welcher Stelle die Granne sich in der Haut des Hundes versenkt hat. Tatsächlich gibt es aber Bereiche am Hundekörper, die aufgrund des Bindegewebes besonders empfindlich sind, wozu auch der Genitalbereich zählt. Hier muss sich die Granne nicht erst durch viele Schichten Fell bohren. Außerdem ist die Haut hier wesentlich dünner als an anderen Stellen und der Ährenborste beinahe schutzlos ausgesetzt. Statt also eigenständig aktiv zu werden und die Granne mit einer Pinzette zu traktieren – und so im Zweifelsfall abzubrechen oder tiefer ins Gewebe zu treiben –, empfiehlt sich unbedingt eine schnelle Kontaktaufnahme mit tiermedizinischem Fachpersonal.

Was tun, wenn sich der Hund eine Granne eingefangen hat?

Es kommt grundsätzlich darauf an, wo und wie sich die Granne im Fell oder in der Haut des Hundes verhakt hat, um über die nächsten Schritte entscheiden zu können. Hat sich die Ährenborste nur oberflächlich im Fell eingenistet, lässt sie sich oftmals sehr einfach entfernen. Wichtig ist nur, dass dies mit entsprechender Vorsicht und mit genügend Fingerspitzengefühl geschieht; eine Pinzette hilft definitiv dabei. Die Methode “Kurz und schmerzlos” oder “Nur mal ziehen” kommt auf keinen Fall in Frage. Ist die Granne schon in Nase, Augen oder Ohren gelangt, sollte komplett davon abgesehen werden, die Borste auf eigene Faust entfernen zu wollen – die Gefahr, die Granne damit tiefer in den Körper des Hundes zu treiben, ist viel zu groß.

Hat die Ährenborste also Kontakt zum Bindegewebe, ist in die Haut oder in Körperöffnungen eingedrungen, sollte so schnell wie möglich eine Tierärztin/ ein Tierarzt verständigt werden. Sind die Pfoten von einer Granne befallen, sollte versucht werden, den Hund möglichst ruhig und an einer Stelle zu halten. Leckerlis sind wie üblich eine große Hilfe, um das zu bewerkstelligen. Zwar mögen die kleinen Pflanzenteilchen absolut harmlos aussehen, aber das täuscht – die Widerhaken treiben sich bei jeder Bewegung kontinuierlich tiefer in den Körper und sorgen für immer intensivere Schmerzen.

Gibt es eine Prävention gegen Grannen beim Hund?

Wer eine Granne frühzeitig erkennt, leistet die größte und wichtigste Prävention. Dies beginnt bereits mit einer Erkundung der Umgebung beim nächsten Spaziergang. Völlig einerlei, ob das mitten in der Großstadt ist, wo sich insbesondere Mäusegerste zwischen den hohen Gräsern verstecken kann, oder mitten auf dem Land, wo der Wind träge über Gersten- und Roggenfelder streicht und Ährenborsten in die Feldraine streut – Grannen sind überall. Ihnen deswegen klug und vorausschauend aus dem Weg zu gehen, hilft präventiv am allermeisten.

Sollte der Vierbeiner doch mal einfach losgepirscht sein und sich spielerisch ins hohe Gras geworfen haben, ist Nachsicht angesagt. Und das bedeutet im Folgenden vor allem eine gründliche und ausführliche Untersuchung. Es hilft hier, mit der Hand locker durch das Fell des Tieres zu fahren. Verfangen sich die Finger in etwas dazwischen, sollte schnell nachgesehen werden. Bei sehr dichtem Fell empfiehlt sich dabei eine Befeuchtung der entsprechenden Stelle; dadurch wird das Fell nämlich dünner und Unregelmäßigkeiten oder Fremdkörper lassen sich wesentlich schneller erkennen. 

Mit Wachsamkeit durch den Sommer

Für den nächsten Sommerspaziergang empfiehlt sich eine Einkürzung des Hundefells (bitte keine komplette Schur!), insbesondere an den Pfoten, den Ohren und rund um die Augen. Je getrimmter das Fell an diesen Stellen ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sich Grannen beim Vorüberstreifen hier verfangen können.

Eine gute Versicherung hilft zusätzlich, um der Einnistung von Grannen im Notfall begegnen zu können. So muss man sich immerhin keine Gedanken mehr um die tiermedizinische Versorgung des Hundes machen.. Mit der richtigen Versicherung gibt es außerdem keinen Grund, unnötig oder zögerlich abzuwarten. Hier geht es um Schnelligkeit. Umso wichtiger sind daher Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und eine unmittelbare Hilfe; sie vermeiden das Schlimmste und sorgen dafür, dass dein Vierbeiner auch in Zukunft jeden Sommer genießen kann – und zwar grannenfrei.

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