Husten beim Hund: Ursachen, Symptome, Behandlung
Wenn ein Hund hustet, ist das in erster Linie ein Reflex, um die Atemwege zu reinigen, etwa von Schleim, einem Fremdkörper oder reizenden Stoffen wie Rauch. Die Ursachen für Husten können daher vielfältig sein: Von eingeatmetem Futter, das in der Regel nur kurz Husten auslöst, über bakterielle Infektionen bis hin zu Herzerkrankungen oder Tumoren. Daher ist es wichtig, einen hustenden Hund sehr genau zu beobachten. Sollte der Husten anhalten oder mit weiteren Symptomen verbunden sein, solltest du deinen Hund einem Tierarzt vorstellen.
Wir erklären dir in diesem Artikel, welche Arten von Husten beim Hund es gibt, was die Ursachen sein können und wann deine Fellnase einen Tierarzt braucht. Außerdem geben wir Tipps, was du selbst tun kannst, um deinem hustenden Hund die Genesung zu erleichtern.
Was ist Husten und wie hört sich Husten beim Hund an?
Husten (lateinisch Tussis) beim Hund ist ähnlich wie beim Menschen. Willkürlich oder ausgelöst durch den Hustenreflex stößt der Körper explosionsartig Luft aus. Die Stimmritze (Glottis) öffnet sich und die gesamte Atmungsmuskulatur zieht sich zusammen, wodurch die Luft mit hoher Geschwindigkeit aus den Atemwegen entweicht.
Der reflexartige Husten wird durch Rezeptoren auf den Schleimhäuten des Halses samt Kehlkopf, der Luftröhre und den Bronchien ausgelöst. Die Reize können chemisch oder physikalisch sein.
Husten beim Hund hört sich häufig ähnlich an wie beim Menschen. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede, und auch zwischen verschiedenen Hustenarten besteht oft ein hörbarer Unterschied. Manchmal fällt es beispielsweise schwer, Husten und Würgen klar voneinander zu unterscheiden. Bei anderen Hunden wiederum klingt der Husten ähnlich wie das Rückwärtsniesen.
Solltest du dir nicht sicher sein, ob die Geräusche, die dein Vierbeiner von sich gibt, wirklich Husten sind, kannst du auch ein Video davon machen und es deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt zeigen.
Zwei Arten von Hundehusten
In der Regel sind zwei Arten von Husten bei Hunden häufig zu unterscheiden: trockener Husten und feuchter Husten. Sie hören sich nicht nur unterschiedlich an, sondern haben auch – zumindest teilweise – unterschiedliche Ursachen. Wann der Hund hustet, z.B. tritt beim Hund Husten bei Aufregung auf oder bei Anstrengungen oder während der Nacht? Hustet der Hund nur nach dem Aufwachen oder immer wieder den ganzen Tag? All diese Informationen über den Husten bei deinem Hund hilft dem Tierarzt oder der Tierärztin, die richtige Diagnose zu stellen.
Der vielen Hundehaltern bekannte Zwingerhusten ist übrigens ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen der oberen Atemwege. Er hat seinen Namen daher, dass die Erreger sich besonders bei engem Kontakt zwischen Artgenossen gut verbreiten können, beispielsweise bei der früher häufigen Zwingerhaltung mehrerer Hunde. Die Impfung gegen Zwingerhusten richtet sich jedoch nicht gegen einen bestimmten Erreger, sondern gegen einige besonders verbreitete Viren. Sie kann die Wahrscheinlichkeit für Husten verringern, aber nicht jede Infektion verhindern.
Hunde können, genau wie Menschen, mal husten und es ist kein Grund zur Sorge. Hält der Husten jedoch länger an, solltest du deinen Vierbeiner gut beobachten. Unbehandelter Husten kann ernsthafte Folgen für deinen Hund haben.
Bei diesen Symptomen solltest du einen Tierarzt rufen:
Husten hält länger als 3 Tage an
Dein Hund atmet in Ruhe öfter als 40 Mal pro Minute atmet (1x Brustkorb rauf und wieder runter = 1 Atemzug)
Es gibt weitere Symptome, z. B. > Fieber, Abgeschlagenheit
Dein Hund hat Vorerkrankungen
Der Hund hustet Blut
Hund hustet: Trockener Husten
Wenn dein Hund hustet und würgt, leidet er wahrscheinlich unter trockenem Husten, auch als “Reizhusten” bezeichnet. Dieser Husten klingt hart und rau und ist oft schmerzhaft für deinen Hund.
Anhaltender Reizhusten kann in einigen Fällen in einen Teufelskreis hineinführen: Durch das Anziehen von Luft werden die Schleimhäute gereizt und geschädigt. Das wiederum löst einen Hustenreiz aus, der zu erneutem Luftanziehen führt. In diesem Fall reicht schon ein leichter Auslöser, um bei deinem Hund einen neuen Hustenanfall auszulösen, z. B. Druck auf den Kehlkopf oder das Einatmen von kalter und trockener Luft. Entwickelt sich der Reizhusten zu einem chronischen Husten und hält über einen längeren Zeitraum an, sollten Hundehalter sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Ursachen für trockenen Husten beim Hund
Trockener Husten beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Manche davon sind harmlos und lösen nur einen kurzen Hustenreiz aus, in anderen Fällen steckt jedoch eine Erkrankung dahinter. Dies sind die häufigsten Gründe für trockenen Husten:
Einatmen von Fremdkörpern (z. B. Futter oder Flüssigkeit)
Infektion der Atemwege: Obere Atemwege (z. B. Rachen-/Kehlkopfentzündung) und untere Atemwege (Bronchitis/Lungenentzündung/...)
Parasiten (z. B. Lungenwürmer)
Einatmen von reizenden Stoffen (z. B. Allergene oder Rauch)
Manchmal ist schon an der Situation erkennbar, dass der Grund für den Husten eher harmlos ist. Reizhusten während des Fressens oder Trinkens deutet meist darauf hin, dass dein Hund sich verschluckt hat. Sitzt du mit ihm am Lagerfeuer und er muss husten, liegt es nahe, dass er Rauch eingeatmet hat. In beiden Fällen verschwindet der Reizhusten innerhalb weniger Minuten von selbst wieder.
Tritt dagegen über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder trockener Husten bei deinem Hund auf, solltest du ihn unbedingt einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt vorstellen. Auch, wenn weitere Symptome dazukommen, wie Fieber, Abgeschlagenheit oder ein schlechtes Allgemeinbefinden, solltest du deine Fellnase dringend untersuchen lassen.
Chronischer Reizhusten beim Hund
Von chronischem Reizhusten spricht man, wenn die Symptome länger als 2-3 Wochen anhalten. Die Ursache dafür ist immer eine Erkrankung, die in tiermedizinische Behandlung gehört!
Als Gründe für chronischen Reizhusten kommen in Frage:
Chronische Bronchitis (zusätzliche Symptome: zäher Auswurf, abfallende Leistung)
Verengung der Luftröhre (Trachealkollaps): Eher bei kleineren Hunderassen; der Husten tritt u.a. bei Aufregung oder Freude auf
Asthma oder > Allergien
Tumor (zusätzliches Symptom: verschärfte Atmung; kann meist nur mit Stethoskop gehört werden)
Parasiten
Von einem Trachealkollaps sind öfter Hunde kleinerer Rassen betroffen wie Yorkshire Terrier, Chihuahua, Zwergspitz, Malteser, Zwergschnauzer und andere. Bei älteren Hunden ist ein chronischer Husten oft ein Indiz für Mitralklappeninsuffizienz und wird deshalb auch oft Herzhusten genannt.
Feuchter Husten beim Hund
Den feuchten Husten kannst du daran erkennen, dass ein Sekret (Schleim oder Flüssigkeit) ausgeworfen wird. Schleim wird allerdings auch häufig geschluckt und ist dann für dich nicht sichtbar. Feuchter Husten ist gedämpft und weicher als trockener Husten. Häufig ist außerdem ein rasselndes oder gurgelndes Geräusch zu hören.
Auch dieser Husten kann von Würgen begleitet werden. Das tritt jedoch eher am Ende eines Hustenanfalls auf und führt zum “Erbrechen” des Sekrets.
Ursachen für feuchten Husten
Auch feuchter Husten kann eine Reihe unterschiedlicher Ursachen haben:
Infektionen und Entzündungen der Atemwege (z. B. Lungenentzündung; zusätzliche Symptome: schlapp, lustlos, wenig Appetit)
Lungenödem (Wasser in der Lunge durch eine Herzerkrankung)
Herzerkrankungen (typisch: Husten nachts oder früh morgens)
Tumor (zusätzliches Symptom: verschärfte Atmung; meist nur mit Stethoskop zu hören)
Diagnose: Warum hustet dein Hund?
Um herauszufinden, warum genau dein Hund hustet, muss er vom Tierarzt untersucht werden. Dieser kann durch die Anamnese eine erste Einschätzung treffen. Dafür solltest du folgende Punkte gut beobachten und dem Tierarzt mitteilen:
Wie oft und in welchen Situationen hustet dein Hund?
Ist der Husten trocken oder feucht?
Wann tritt der Husten auf? (Tageszeit, unter Belastung oder im Ruhezustand)
Wie ist das Allgemeinbefinden deines Hundes?
Sind weitere Symptome vorhanden?
Gibt es Vorerkrankungen?
Sind andere Tiere im selben Haushalt betroffen?
Danach folgt die klinische Untersuchung, die oft schon erste Hinweise gibt. Angeschwollene Lymphknoten oder Mandeln, Fieber oder ein geröteter Rachen deuten zum Beispiel auf eine Infektion hin. Das Abhören der Lunge mit dem Stethoskop kann weiteren Aufschluss geben, etwa bei Wassereinlagerungen.
Reicht die klinische Untersuchung zur sicheren Diagnose nicht aus, können weitere Maßnahmen notwendig werden. Dazu gehören Röntgenaufnahmen, endoskopische Untersuchungen oder eine Lungenspülung, die Material für weiterführende Laboruntersuchungen liefert. Gegebenenfalls ist es nötig, deinen Hund dafür in Absprache mit dir in eine Fachpraxis oder Tierklinik zu überweisen.
Dein Hund hat Husten: Was tun?
Ist der Husten deines Hundes nicht eindeutig auf eine einmalige Situation zurückzuführen, z. B. durch Verschlucken beim Kauen, solltest du ihn vom Tierarzt untersuchen lassen. Wie der Husten dann behandelt werden muss, hängt von seiner Ursache ab. Daher ist eine sichere Diagnose unbedingt notwendig!
Hat dein Hund nur eine leichte Erkältung, kannst du selbst Einiges tun, um seine Beschwerden zu lindern und ihm die Genesung zu erleichtern:
Achte auf viel Ruhe zur Erholung, vermeide Anstrengung
Verhindere Auskühlen
Vermeide trockene Luft, da dies die Schleimhäute angreift (Wasserschale auf die Heizung stellen)
Stärke das Immunsystem deines Hundes
Führe ihn am Geschirr statt am Halsband: das Halsband kann, z. B. durch Druck auf den Kehlkopf, zusätzlich reizen
Hat dein Hund Schluckbeschwerden, weiche sein Futter ein
In solchen leichten Fällen können auch Hausmittel wie Kamillentee oder selbstgekochte (ungesalzene) Hühnersuppe helfen.
Diagnostiziert die Tierärztin bzw. der Tierarzt bei deinem Vierbeiner einen schweren Infekt, sind oft Medikamente notwendig. Schleim- und Hustenlöser helfen, die Symptome zu lindern. Gegen bakterielle Infektionen kann dein Hund Antibiotika bekommen. Gib diese Medikamente jedoch nie einfach selbst! Dafür ist immer eine Rücksprache mit deiner Tierärztin bzw. deinem Tierarzt notwendig!
Hat dein Hund mit chronischen Atemwegserkrankungen zu kämpfen, etwa mit chronischer Bronchitis, können zusätzlich entzündungshemmende und/oder bronchialerweiternde Medikamente nötig sein. Hält der Husten deines Hundes mehrere Wochen an oder kehrt er häufig wieder, solltest du daher unbedingt mit einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt darüber sprechen. Für ältere Hunde kann Husten auch ein Indiz für Herzprobleme sein.
Leider kann Husten auch durch schwere Erkrankungen ausgelöst werden, etwa durch Herzerkrankungen, die oft ein Lungenödem zur Folge haben, oder durch Tumore. In solchen Fällen kann der Hund Lebensqualität zurückerlangen, wenn sein Husten gelindert wird. Jedoch müssen auch die zugrunde liegenden Krankheiten zwingend behandelt werden, damit eine dauerhafte Besserung eintritt.
Prävention: Husten beim Hund verhindern
Leider ist es nicht möglich, deinen Hund vor jedem Husten zu bewahren. Dafür sind die Ursachen zu verschieden. Generell kannst du aber darauf achten, das Immunsystem deiner Fellnase zu stärken. Auch viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung unterstützen die Gesundheit unserer Vierbeiner. Die Impfung gegen Zwingerhusten schützt außerdem vor verbreiteten Hustenerregern.
Ansonsten kannst du nur dafür sorgen, dass dein Hund keinen hustenauslösenden Substanzen wie Rauch oder starken Putzmitteln ausgesetzt ist und im Zweifel lieber einmal mehr die Tierärztin bzw. den Tierarzt rufen. In den meisten Fällen sind der Husten und seine Ursache gut in den Griff zu bekommen, vor allem, wenn du frühzeitig handelst.
Husten beim Hund richtig behandeln
Husten beim Hund ist häufig kein Grund zur Sorge. Wenn er jedoch länger als 2-3 Tage andauert oder von weiteren Symptomen wie Fieber oder Abgeschlagenheit begleitet ist, sollte der Hund einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt vorgestellt werden. Durch genaues Beobachten des Tieres und des Hustens kann man die Art des Hustens einfach bestimmen und so die Ursache leichter feststellen. Die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache ab und muss mit dem Tierarzt oder der Tierärztin abgesprochen werden.