Katze frisst nicht: Ursachen, Symptome, Behandlung
Deine Katze frisst nicht mehr und zieht sich zurück? Selbst das Lieblingsfutter bleibt unberührt im Napf? Vielleicht geht deine Katze nicht mal mehr aufs Klo? Viele Besitzer stellen sich dann die Frage: Meine Katze frisst nicht – wie lange soll ich warten?
Wir stellen dir verschiedene Gründe vor, warum eine Katze ihr Futter verweigert und ab wann du auf jeden Fall einen Tierarzt konsultieren solltest.
Beim Thema Futterverweigerung muss deutlich unterschieden werden:
Wenn deine Katze nur wenig(er) frisst, kann das harmlose Ursachen haben. Vielleicht haben beispielsweise deine Nachbarn deine Samtpfote gefüttert und deshalb hat sie bei dir weniger Hunger.
Wenn deine Katze überhaupt nicht frisst, muss das dagegen immer vom Tierarzt untersucht werden!
- Deine Katze frisst nicht oder frisst wenig: Darauf musst du achten
- Deine Katze frisst weniger: Bei diesen Ursachen besteht kein Grund zur Sorge
- Katze frisst nicht: Wann dein Stubentiger einen Tierarzt braucht
- Tierarzt Ja oder Nein: Bei diesen Ursachen für Appetitlosigkeit kannst du abwarten – und genau beobachten
- Deine Katze frisst nicht: Was tun und wie lange warten?
- Fazit von unserer Tierärztin Dr. Noffke
Deine Katze frisst nicht oder frisst wenig: Darauf musst du achten
Es gibt viele Begriffe dafür, dass deine Katze nicht fressen will. Die medizinischen Fachbegriffe dafür sind Inappetenz und Anorexie. Umgangssprachlich spricht man zum Beispiel von Fressunlust oder Appetitlosigkeit. Anders als beim Hund kann eine längere Futterverweigerung bei Katzen schwerwiegende Folgen haben und zu Leberversagen führen. Deshalb solltest du eine Katze, die partout nicht fressen möchte, schnell einem Tierarzt vorstellen.
Im Unterschied dazu kann es auch passieren, dass deine Katze einfach schlechter oder weniger frisst. Oder der Appetit deiner Katze sich verändert hat. Auch wenn der Grund hierfür in den meisten Fällen weniger dramatisch ist als die komplette Futterverweigerung, solltest du möglichst schnell die Ursache herausfinden.
Wenn deine Katze schlecht frisst, sind folgende Symptome alarmierend:
Gewichtsverlust
stumpfes, struppiges Fell
Erbrechen und Durchfall
Fieber (Körperinnentemperatur über 39 Grad C)
Starker Durst und vermehrter Urinabsatz
Allgemeine Schwäche
Apathie
Bei 24 Stunden Futterverweigerung sofort Tierarzt rufen!
Deine Katze frisst weniger: Bei diesen Ursachen besteht kein Grund zur Sorge
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die dazu führen können, dass eine Katze nicht frisst oder wenig frisst. Bei einigen davon kannst du selbst etwas unternehmen, in anderen Fällen solltest du deinen Stubentiger medizinisch untersuchen lassen. In jedem Fall gilt: Beobachte deine Katze genau und ruf spätestens nach 24 Stunden ohne Nahrungsaufnahme lieber einen Tierarzt an. Er kann dir sagen, was du als Nächstes tun solltest.
Die häufigste Ursache, warum eine Katze nicht frisst, ist übrigens das Futter selbst. Rund um dieses Thema gibt es gleich eine ganze Palette an Möglichkeiten, die das Fressverhalten deiner Katze beeinflussen können.
Deine Katze bekommt ein neues Futter
Katzen bemerken den kleinsten Unterschied beim Futter. Eine plötzliche Futterumstellung kann dazu führen, dass deine Samtpfote das Futter verschmäht. Vielleicht sieht es dann so aus: Deine Katze riecht am Futter, frisst es aber nicht.
Eine Futterumstellung sollte daher nicht grundlos passieren. Falls es sein muss, solltest du den Übergang langsam gestalten. Vermische das neue mit dem alten Futter und erhöhe den Anteil des neuen Futters nach und nach über mehrere Tage hinweg.
Es gibt eine andere Futterquelle
Gerade bei Freigängerkatzen liegt es nahe, dass sie von einem Nachbarn gefüttert werden oder erfolgreich Mäuse jagen. In beiden Fällen wäre deine Katze einfach satt, wenn sie nach Hause kommt. Das führt dazu, dass die Katze wenig frisst. Es kann also ratsam sein, bei den Nachbarn mal nachzufragen, ob sie gefüttert wird – oder vielleicht sogar heimlich das Futter der Nachbarskatze klaut, das immer auf der Terrasse steht.
Zu viele Leckerlis
Wer gönnt sich nicht gern ab und an eine Leckerei? Klar, dass auch unsere vierbeinigen Lieblinge hin und wieder einen besonderen Happen bekommen. Aber auch eine häufige Gabe von Leckerlis kann der Grund sein, warum der Napf nicht mehr angerührt wird. Achte deshalb darauf, dass deine Katze nicht zu viele Naschereien bekommt.
Der Futternapf steht falsch
Was nach einer Kleinigkeit klingt, ist vielen Katzen erstaunlich wichtig: Eine Änderung am Futterplatz kann ebenfalls dazu führen, dass deine Katze nicht frisst. Gerade sensible Stubentiger können von einem neuen Napf, einer neuen Unterlage oder einem neuen Platz irritiert sein.
Außerdem ist es besonders bei älteren, aber auch bei noch jungen Katzen wichtig, dass der Fressnapf leicht zugänglich ist. Wenn der Napf auf der Fensterbank oder an einem anderen hohen Platz steht, können Katzen die Fütterung verweigern.
Deiner Katze ist zu heiß zum Fressen
Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, kann es vorkommen, dass deine Katze wenig frisst. Es hilft dann, früh morgens oder abends zu füttern, wenn es kühler ist. Wenn das Futter lange in der Hitze steht, wird es außerdem ungenießbar und die Katze lehnt es ab. Auch hier kann es vorkommen, dass deine Katze nur am Futter riecht und es dann doch nicht frisst.
Trockenfutter kann daher im Sommer besser sein als Nassfutter, besonders, wenn das Futter den ganzen Tag bereitstehen soll. Die Katze frisst im Sommer weniger als in den Wintermonaten, deshalb ist es wichtig, an den heißen Tagen für ausreichend frisches Wasser zu sorgen und zum Trinken zu animieren.
Die Katze hat schlechte Erfahrung mit dem Futter gemacht
Wenn deine Katze schlechte Erfahrungen mit dem Futter gemacht hat, könnte sie es danach ablehnen. Es könnte beispielsweise mal verdorben gewesen sein oder Beschwerden ausgelöst haben. Wenn du einen entsprechenden Verdacht hast, kannst du ihr probeweise eine andere Sorte oder Trocken- statt Nassfutter anbieten. Dann wirst du wahrscheinlich schnell sehen, ob ihre Fressunlust unmittelbar mit dem Futter zusammenhängt.
Die Umgebung ist ungewohnt
Katzen sind Gewohnheitstiere, viele von ihnen mögen Ortswechsel nicht besonders. Daher kann es nach einem Umzug oder im Urlaub vorkommen, dass eine Katze für ein paar Tage schlechter frisst. Sobald sie sich wohl und sicher fühlt, wird sie jedoch wieder normal fressen. Sollte deine Katze mehrere Tage das Futter verweigern, musst du sie dem Tierarzt vorstellen.
Deine Katze ist rollig
Wenn deine Katze rollig ist, hat Nahrung keine Priorität, sondern die Fortpflanzung. Während der Rolligkeit frisst deine Katze daher vielleicht schlechter. In dieser Zeit können Leckerlis und das Lieblingsfutter den Appetit anregen. Ist die Rolligkeit vorbei, sollte sich auch das Fressverhalten wieder normalisieren.
Dass eine Katze wenig frisst, wenn sie rollig ist, muss nicht besorgniserregend sein. Verweigert sie dagegen in dieser Phase das Futter komplett, solltest du das untersuchen lassen.
Zu Hause gibt es Umstellungen oder Stress
Große Umstellungen im vertrauten Zuhause können manchen Samtpfoten den Appetit verderben. Kommt ein neues Familienmitglied hinzu, mit zwei oder mit vier Beinen, kann eine Katze sich vernachlässigt fühlen und weniger fressen. Sie braucht dann Zeit, sich an den Familienzuwachs zu gewöhnen. Du kannst ihr helfen, indem du ihr ab und zu deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkst und mit ihr spielst oder sie streichelst, sofern sie das mag.
Auch Stress mit anderen tierischen Mitbewohnern kann dazu führen, dass eine Katze nicht gut frisst. Versuche dann, diesen Stress zu vermeiden und schaffe Rückzugsorte für deine Katze, an denen sie auch wirklich ihre Ruhe hat.
In all diesen Fällen gilt: Solange deine Katze weniger frisst als sonst, kannst du ein Weilchen abwarten, beobachten und versuchen, an ein paar Stellschrauben wie dem Standort des Napfes oder der Fütterungszeit zu drehen. Frisst sie hingegen gar nicht mehr, solltest du nicht lange warten und nach spätestens 24 Stunden einen Tierarzt rufen.
Katze frisst nicht: Wann dein Stubentiger einen Tierarzt braucht
Manchmal gibt es schwerwiegende Gründe, warum eine Katze ihr Futter verweigert. Bei Verdacht auf die folgenden Ursachen solltest du tiermedizinische Hilfe suchen.
Deine Katze hat eine Unverträglichkeit oder Allergie
Auch wenn deine Katze bisher nie Probleme mit Allergien hatte: Eine Futterunverträglichkeit oder Allergie kann auch plötzlich auftreten. Neben Fressunlust sind Juckreiz und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Erbrechen typische Anzeichen. Wenn du einen entsprechenden Verdacht hast, frag am besten einen Tierarzt um Rat. Er kann herausfinden, welchen Futterbestandteil deine Samtpfote nicht verträgt.
Deine Katze hat Zahnschmerzen oder Entzündungen im Maul
Zahnschmerzen sind nicht nur für Menschen sehr unangenehm. Daher ist es gerade in diesem Bereich wichtig, genau hinzuschauen. Im Maul können vielfältige Probleme auftauchen. Die Katze könnte z. B. einen Fremdkörper im Maul, eine Zahnfehlstellung, Zahnstein oder eine Zahnfleischentzündung haben. Um das abzuklären, solltest du sie in jedem Fall einen Termin beim Tierarzt machen. Bis dahin kannst du versuchen, ob püriertes Futter ihr das Fressen erleichtert.
Deine Katze frisst nicht, weil sie Parasiten hat (Würmer, Flöhe, Milben oder Läuse)
Parasiten sind für Tierhalter kein angenehmes Thema. Aber auch deiner Katze sind die ungebetenen Untermieter alles andere als willkommen. Wenn eine Katze von Parasiten, wie z.B. Würmern, befallen ist, kann sich das auch auf ihren Appetit auswirken. Manche Parasiten verursachen bei ansonsten gesunden Katzen nur wenige Symptome, weshalb es nicht immer leicht ist, sie zu entdecken. Bei Fressunlust solltest du diese Möglichkeit aber im Kopf behalten und einem Verdacht schnell nachgehen, damit deine Katze die kleinen Plagegeister bald wieder los ist.
Krankheit als Ursache für Appetitlosigkeit
Natürlich kann auch eine Vielzahl von Krankheiten dazu führen, dass eine Katze nicht mehr frisst. Häufig ist Fieber infolge von Infekten ein Grund für Appetitlosigkeit. Außerdem kommen auch ernste Krankheiten wie Tumore, Nierenversagen oder andere Organerkrankungen in Frage.
Die Erkrankung, die hinter der Fressunlust deiner Katze stecken könnte, muss übrigens längst nicht immer gefährlich sein. Sicherheitshalber ist aber ein rascher Tierarztbesuch angebracht, wenn du vermutest, dass deine Katze aus Krankheitsgründen nicht frisst.
Deine Katze hat einen Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt
Wenn eine Katze einen Fremdkörper verschluckt hat, wird sie danach nicht mehr normal fressen wollen. Solltest du also wissen oder vermuten, dass dein Stubentiger etwas Unverdauliches verschluckt hat: Ruf schnell einen Tierarzt. Er kann durch Abtasten des Bauchs Anzeichen dafür finden und weitere Untersuchungen, z. B. Ultraschall des Bauchraums, oder entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten.
Deine Katze frisst aufgrund einer Vergiftung nicht
Obwohl Katzen eigentlich ein gutes Gespür dafür haben, was sie fressen können und was nicht, kommt es manchmal trotzdem vor, dass sie sich vergiften. So gibt es Lebensmittel (z.B. Kaffee, Süßigkeiten, Kakao) oder Pflanzen (z.B. Bärlauch, Arnika, Nelken), die giftig für Katzen sind. Andererseits kann es auch sein, dass eine Katze eine Maus oder Ratte frisst, die zuvor Gift zu sich genommen hat. Starker Durst, Erbrechen, Speicheln und Durchfall, Taumeln, Zittern oder Krämpfe können weitere Anzeichen für eine Vergiftung sein.
Sollte der Verdacht bestehen, deine Katze könnte sich vergiftet haben, solltest du sofort einen Tierarzt rufen! Je nach Art und Menge des Giftes kann eine Vergiftung lebensbedrohlich sein.
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Tierarzt Ja oder Nein: Bei diesen Ursachen für Appetitlosigkeit kannst du abwarten – und genau beobachten
Manchmal sind die Gründe, aus denen deine Katze nicht frisst, medizinisch nicht behandelbar. Gelegentlich ist es auch nicht nötig, sofort einzugreifen. Hier sind einige mögliche Ursachen für Appetitlosigkeit, die du genau beobachten solltest. Es ist von den individuellen Umständen abhängig, ob du einen Tierarzt um Hilfe bitten musst oder nicht. Beobachte deine Katze daher ganz genau.
Deine Katze frisst nicht aus Trauer oder Einsamkeit
Wenn deine Katze kürzlich eine Bezugsperson oder ein anderes Haustier verloren hat, könnte sie wegen der Trauer an Appetitlosigkeit leiden. Mit Hilfe von Leckerlis kannst du deinen Liebling wieder ans Essen heranführen.
Auch Einsamkeit kann dazu führen, dass deine Katze wenig oder gar nichts frisst. Falls sie viel Zeit allein zu Hause verbringt, könnte es helfen, über einen Artgenossen und Spielgefährten nachzudenken.
Ein Tierarzt kann bei Trauer und Einsamkeit nicht unmittelbar helfen. Hält die Phase der Fressunlust an, kann das jedoch körperliche Folgen haben, die tiermedizinisch abgemildert werden können. Frag im Zweifel bei deinem Tierarzt nach.
Deine Katze hatte eine Operation, eine Impfung oder bekommt Medikamente
Wenn eine Katze kürzlich eine OP hatte, Medikamente nehmen muss oder eine Impfung bekommen hat, kann sich auch das auf das Fressverhalten auswirken. Oftmals kehrt der Appetit nach einigen Tagen von selbst zurück. Einen Tierarzt brauchst du in diesen Fällen nur, wenn deine Katze länger als 24 Stunden gar nicht frisst oder wenn du den Verdacht hast, dass sie die Medikamente nicht verträgt, ihr z.B. davon übel wird.
Deine Katze frisst nicht: Was tun und wie lange warten?
Wenn du das Futter als Ursache vermutest, dann solltest du die oben genannten Hinweise rund um die Fütterung beachten und deine Katze genau beobachten. Es ist hilfreich, einen Mittelweg zu finden: Nicht immer dasselbe Futter, aber auch kein ständiger Wechsel. Außerdem nicht zu viele Leckerlis, möglicherweise eine Abwechslung aus Trocken- und Nassfutter und kleinere, über den Tag verteilte Portionen. Das wichtigste ist jedoch, dass im Futter alle Nährstoffe enthalten sind, der Napf leicht zugänglich ist und es genug zu trinken gibt.
Wenn es deiner Katze wegen eines Ortswechsels, eines Verlusts oder aus ähnlichen Gründen psychisch schlecht geht, hilft Folgendes:
Rückzugsort, um zur Ruhe zu kommen
viel Aufmerksamkeit, wenn gewünscht
Leckerlis (nicht zu viel, sonst frisst sie nichts anderes)
ein fester Tagesablauf
Streicheleinheiten
Falls sich das Umfeld geändert hat, dann hilft vielleicht das vertraute Spielzeug
Möglicherweise eine Zweitkatze gegen Einsamkeit
Wenn du eine physische Ursache vermutest, etwa Krankheit, Zahnprobleme oder Ähnliches, solltest du zum Tierarzt gehen. Besonders, wenn deine Katze gar nicht frisst, solltest du sie spätestens nach 24 Stunden untersuchen lassen, um Folgeschäden an der Leber zu vermeiden.
Es ist zudem gut, wenn du deine Katze einmal wöchentlich wiegst und so mitbekommst, ob sie zu- oder abnimmt. Wenn sie das Gewicht hält, ist das ein gutes Zeichen.
Fazit von unserer Tierärztin Dr. Noffke
"Im Wesentlichen differenzieren wir zwischen: Katze frisst schlecht(er) und Katze frisst nicht. Wenn deine Katze NICHT frisst und Futter konsequent verweigert, muss das immer und sofort vom Tierarzt abgeklärt werden.
Wenn deine Katze lediglich weniger frisst, solltest du dies beobachten und versuchen, die Ursache herauszufinden."
Tierärztin Dr. Noffke aus dem felmo Team